Lukas Abele pulverisiert Bestzeit

Aus Südafrika zum Hessentitel / 22 Sekunden schneller

Das Trainingslager in Südafrika hat sich für Lukas Abele allemal gelohnt. Der deutsche U23-Juniorenmeister im 1500-Meter-Lauf landete auf der 3000-Meter-Distanz bei den hessischen Hallenmeisterschaften der Männer einen Achtungserfolg, als er sich drei Tage nach der Rückkehr aus Potchefstroom um 22 Sekunden steigerte und mit seiner neuen persönlichen Bestleistung von 8:16,59 Minuten „nebenbei“ die Qualifikationszeit der Deutschen Hallenmeisterschaften von 8:20,00 Minuten unterbot.

Möglich machte das Lukas Abele durch eine deutliche Tempoverschärfung auf den letzten 400 Metern, die er in 59 Sekunden durcheilte. Dass er seine Spurtqualitäten in die Waagschale werfen musste, war dem starken Kontrahenten Kilian Schreiner (ASC Breidenbach/8:20,47 Minuten) geschuldet, den er erst eingangs der Schlussrunde überholen konnte.

„Das letzte Mal bin ich die 3000 Meter als Jugendlicher vor drei Jahren in Hanau gelaufen. Es war also nach dieser langen Zeit wieder etwas Neues und eben doppelt so lang wie meine übliche Wettkampfdistanz“, erklärte der „voll ausbelastete“ Lukas Abele. Immerhin konnte er sich in Südafrika an das Zieltempo gewöhnen, standen doch dort gleich zwei Mal 2000-Meter-Läufe auf dem Programm. „Die bin ich jeweils in 5:37 Minuten gelaufen – exakt die Durchgangszeit von Frankfurt.“

Bis dahin vermochte sogar noch der drei Jahre jüngere Marius Abele Anschluss zu halten, ehe dem U20-Nationalkader auf dem letzten 1000-Meter-Abschnitt die Beine müde wurden und er nach 8:33,05 Minuten als Vierter ins Ziel kam. Immerhin zählt er damit noch vor dem gleichaltrigen Dominik Müller (6./8:45,02 Minuten) zum Medaillenkreis für die Deutschen Jugendmeisterschaften Ende Februar. Die eindrucksvolle Bilanz des SSC Hanau-Rodenbach auf dieser Strecke mit vier Athleten unter den Top sechs komplettierte der fünftplatzierte Julius Hild in 8:44,25 Minuten. Neue Hallenbestzeit lief Fabian Sposato als 14. mit 9:20,42 Minuten, während Evan Habtemichael (9:39,19 Minuten/17.Platz) einer leichten Erkältung Tribut zollte.

Zweifacher Medaillengewinner in der U18 war erwartungsgemäß Max Grabosch. Seinem Sieg im 1500-Meter-Lauf in 4:06,43 Minuten – gleichzeitig aktuelle deutsche Jahresbestzeit – ließ er am zweiten Veranstaltungstag 3000-Meter-Silber in 9:01,03 Minuten folgen.

Dei eigenen Erwartungen übertreffen konnte Sara Lisa Zorn, die im Kugelstoß der Frauen mit 11,25 Metern auf den siebten Platz kam und damit erneut über elf Meter weit stieß. Die U20-Jugendlichen Karl Wandukwa (10./2:04,92 Minuten) und Sasha Müller (14./2:07,42 Minuten) sammelten 800-Meter-Erfahrungen bei den Männern vor ihrem Auftritt in der kommenden Woche bei der Jugend U20. Auf der gleichen Strecke überzeugten der 15-jährige Attila Has als Siebter der U18 in neuer Bestzeit von 2:09,85 Minuten sowie der gleichaltrige Cedric Eyerkaufer (12./2:17,86 Minuten) nicht zuletzt durch eine gelungene Renneinteilung.

 

Überraschungssieg durch Paoli

Ihr Meisterstück machte Constanze Paoli im 800-Meter-Wettbewerb der weiblichen U18. Nach zwei Wochen „Eisschrank“ in den Sankt Petersburger Winterferien taute die 16-jährige SSC-Athletin in der Frankfurter Kalbach­Halle so richtig auf und zeigte ein gleichermaßen durchdachtes wie beherztes Rennen. Die zwischenzeitlich mit 25 Metern Vorsprung enteilte Favoritin Sarah Kiefer (SC Steinberg/2:24,70 Minuten) überholte Paoli auf der Schlussrunde und zog bis ins Ziel eisern durch. Verdienter Lohn für das durchgängig hohe Tempo mit zwei gleichschnellen Hälften war die persönliche Hallenbestzeit von 2:21,38 Minuten und der überlegene Hessentitel.

Ihr Debüt auf der 1500-Meter-Hallenstrecke gab Elena Taubel als Vierte mit 5:02,42 Minuten, und Johanna Uherek lief als Schülerin in der U18 in 11:12,53 Minuten auf Rang sieben, womit sie bereits jetzt die Norm für die U16-DM im Stadion unterbot.