Marius Abele gewinnt die 10000 Meter vor Dominik Müller / Bienenfeld und Oed mit EM-Norm
Leichtathletik. Das gab es selbst beim erfolgverwöhnten SSC Hanau-Rodenbach noch nie: Der U20-Doppelsieg von Marius Abele und Dominik Müller bei den Deutschen 10000-Meter-Meisterschaften in Essen stellte ein Novum für die Läuverhochburg dar. Weitere Medaillengewinner mit neuen persönlichen Bestzeiten waren Lisa Oed und Aaron Bienenfeld im U23-Juniorenrennen. Die 20-jährige Lisa Oed wurde im Stadion “Am Hallo” mit 34:09,07 Minuten Dritte der U23, Aaron Bienenfeld erkämpfte sich in 29:12,30 Minuten nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem favorisierten Markus Görger (LAC Freiburg/29:09,19 Minuten) Silber. Die beiden letztjährigen Cross-EM-Teilnehmer unterboten damit die Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die U23-Juniorenmeisterschaften in Schweden Anfang Juli.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Jungsenior Dirk Busch in der M40 für einen gelungenen Einstieg gesorgt. Mit der Zeit von 32:15,87 Minuten belegte er im von stürmischem Wind beeinträchtigten Wettkampf hinter Danny Schneider (Schwäbisch Hall/31:56,99 Minuten) den zweiten Platz und kündigte mit Blick auf 2020 an: “Mir fehlt nach mehr als einem Jahrzehnt Meisterschaftspause noch die Erfahrung, aber nächstes Jahr in Ulm bin ich dann auch unter der 32-Minuten-Marke.” M50-Athlet Markus Riefer wurde mit 35:59,19 Minuten Vierter.
Die SSC-Jugend demonstrierte dann ihr Leistungsvermögen taktisch versiert. Nach acht Kilometern im Windschatten des führenden Tobias Ulbrich (Landshut/31:48,59 Minuten) sorgte zunächst der amtierende deutsche Crosslaufmeister Dominik Müller mit einer Tempoverschärfung für die Vorentscheidung zugunsten des Duos Müller/Abele. Als dann auf der Schlussrunde Marius Abele im Stile eines Mittelstrecklers zum Sieg in 31:25,28 Minuten vor seinem Vereinskameraden in 31:33,00 Minuten spurtete, gab es vom Fachpublikum standing ovations.
Ebenso hochklassig gestalteten sich die Einsätze der U23-Junioren, und zumindest für Aaron Bienenfeld ist nun das EM-Ticket eine reine Formsache. “Er hat als Zweiter der Deutschen Meisterschaften die Norm von 29:30,00 Minuten deutlich unterboten. Damit ist er in Schweden dabei”, erklärte DLV-Lauftrainer Thomas Dreißigacker (Leipzig) direkt nach dem Wettkampf.
25 Runden lang hatten sich Markus Görger, Aaron Bienenfeld und der spätere Viertplatzierte Mohamed Mohumed (Dortmund/29:20,79 Minuten) einen packenden Dreikampf geliefert und in der Schlussphase noch zusätzlich Konkurrenz durch den heranstürmenden Wattenscheider Nils Voigt (29:15,17 Minuten) erhalten. Doch wie Bienenfeld nach der 5000-Meter-Zwischenzeit von 14:34 Minuten einen kurzzeitigen Rückstand wieder wett machte und bis eingangs der Schlussrunde Markus Görger Paroli bot, war Laufkost vom Feinsten und wurde schließlich mit der deutschen U23-Vizemeisterschaft belohnt. Außerdem belegte der 22-jährige SSC-Athlet in der von Olympiateilnehmer Richard Ringer (Rehlingen/28:28,89 Minuten) gewonnenen Männerwertung den siebten Platz.
In der Gesamtwertung der Frauen Achte und bei den U23-Juniorinnen auf dem Bronzerang, unterbot Lisa Oed mit 34:09,07 Minuten die DLV-Norm von 34:30 Minuten deutlich. Angesichts der drei weiteren Normerfüllerinnen Alina Reh (Ulm/31:19,87 Minuten), Miriam Dattke (Regensburg/32:50,10 Minuten) und Leah Hanle (Holzelfingen/33:48,83 Minuten) wird sie aktuell als Ersatzläuferin eingestuft. Aus Essen hat sie trotzdem nur Positives gezogen. “Ich habe alles versucht, meine Bestzeit um 35 Sekunden gesteigert. Die Saison ist bis jetzt wechselhaft verlaufen, aber das war ein richtig gutes Rennen”, so Oed.