Beim 27.Schnellen Zehner der TGS Niederrodenbach hatten die SSC-Athleten allen Grund zur Freude. 250 Langstreckenläufer aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet nahmen nach fast dreimonatiger Wettkampfpause hochmotiviert an den über vier Tage ausgeschriebenen, unter Corona-Hygienebedingungen zu laufenden Wettbewerben über zehn oder fünf Kilometer teil, die in der Gesamtergebnisliste durchweg von SSC-Athleten dominiert wurden. Allen voran und jubelnd ins Ziel lief auf seiner Hausstrecke Dirk Busch vom SSC Hanau-Rodenbach. Der 41-jährige Rodenbacher rannte der jüngeren Konkurrenz im coronabedingt indirekten Vergleich mit 30:52 Minuten auf und davon.
Im Dezember hatte Busch zum letzten Mal die Wettkampfschuhe geschnürt: Zunächst bei seinem M40-Hessenrekord von 30:35 Minuten in Niederrodenbach, dann beim virtuellen Oberrodenbacher Silvesterlauf, der wie auch der Schnelle Zehner über die Plattform der “Helden des Sports” vorbereitet und ausgewertet worden war. Bei allen Rennen mit dabei war sein 20-jähriger Trainingsgefährte Marius Abele (Bestzeit 30:17 Minuten), der sich nach kürzlich überstandenen Achillessehnenproblemen nun als Tempomacher bis Kilometer fünf engagierte. “Und das war dann wahrscheinlich doch zu viel des Guten, aber ich wollte halt auch einmal etwas riskieren”, kommentierte Dirk Busch den Einsatz von Marius Abele, der nach 2:55 Minuten für den ersten Kilometer zu forsch ausgefallen war. “Als er mich dann in 14:56 Minuten zur Streckenhälfte verließ, war ich schon ein bisschen müde”, so Busch, der in der Folge seine persönliche Bestmarke von 30:35 Minuten nicht mehr ganz erreichte.
Riesengroß fiel der Vorsprung dennoch aus, denn obwohl Thomas Kehl (M40/ebenfalls SSC) mit 34:05 Minuten so schnell lief wie nie zuvor, hatte der Gesamtzweite umgerechnet fast einen Kilometer Rückstand. Auch Rang drei ging an den SSC, für den der 16-jährige Noah Blandamura eine Verbesserung um mehr als zwei Minuten auf 34:44 Minuten hinlegte.
Einen weiteren inoffiziellen Hausrekord feierte die Frauensiegerin. Unbeeindruckt von der nächtlichen Zeitumstellung spulte Tatjana Rauhut die zehn Kilometer bereits am Sonntag Morgen um neun Uhr in 37:52 Minuten ab. “Das ist ja spitze, da hat sich das konsequente Training gelohnt”, freute sich die SSC-Athletin nach ihrem Coup im Alleingang. Den zweiten und dritten Platz belegten die Jugendläuferinnen Sara Kiefer (LGE Frankfurt/40:15 Minuten) und Lea Blandamura (SSC/42:19 Minuten).
Veranstaltungsleiter Stefan Bieg blickt nach dem Totalausfall 2020 nun wieder optimistisch in die Zukunft. “Die hohe Beteiligung hat unsere Erwartungen weit übertroffen”, so Bieg. “Im nächsten Jahr organisieren wir die 28.Auflage hoffentlich wieder unter Normalbedingungen. Und dann werden wir wahrscheinlich auch die fünf Kilometer ganz offiziell mit ins Wettkampfprogramm aufnehmen, denn auch hier war die Resonanz sehr gut.” Und nicht nur das: Mit den Siegerzeiten von 16:15 Minuten durch den 15-jährigen Tristan Kaufhold (SSC) vor Michael Schrader (Alzenau/16:44 Minuten) und den U16-Schülern Nico Debus (17:37 Minuten) und Christian Ache (17:39 Minuten) sowie den 18:49 Minuten der erst Zwölfjährigen Anna Fleckenstein (SSC) vor Annalena Hamburger (SSC/21:07 Minuten) boten die Youngster Laufkost vom Feinsten, ebenso wie die Ausnahmeleistung des sechsjährigen Lucas Heber, der die fünf Kilometer ohne Gehpause in beachtlichen 26:34 Minuten durchhielt und sich den Applaus des sportbegeisterten Landrat a.D. Karl Eyerkaufer sowie des SSC-Ehrenvorsitzenden Harry Arndt verdiente.