Lukas Abele war beim international besetzten Pfungstädter Abendsportfest der erste Verfolger des Olympiateilnehmers Robert Farken (Leipzig) – und hatte im Ziel allen Grund zum Jubel. Denn der letztjährige deutsche Vizemeister des SSC Hanau-Rodenbach unterbot im 1500-Meter-Lauf mit 3:39,82 Minuten erstmals die 3:40-Minuten-Marke, verbesserte seinen bisherigen Hausrekord um fast eine Sekunde und zeigte mit einem überzeugenden Schlussspurt der Konkurrenz um Julien Stahlhandske (Schweiz/3:40,55 Minuten), Marc Tortell (Karben/3:40,78 Minuten) und Julian Ranc (Frankreich/3:40,90 Minuten) die Grenzen auf.
Mehr als ein Jahr musste Lukas Abele auf den “Sub-3:40-Lauf” warten, nachdem er zuletzt im August 2020 zwar die Laufform hatte, aber damals in Dortmund durch ein unrhythmisches Rennen ausgebremst worden war. “Jetzt hat endlich wieder alles gepasst, und da habe ich voll durchgezogen”, freute sich der 24-jährige Dauernheimer nach seinem Wettkampf, der sich im Vorfeld zunächst nicht optimal anließ. Erst sorgte eine Nackenverspannung für Nervorsität, dann die “Sinnfrage” am Ende einer langen Saison. “Ich war mental schon ein bisschen müde, wollte nicht wieder mit 3:42 Minuten ins Ziel kommen und nachher ahnen, dass ich mehr draufgehabt hätte”, so Abele, der nach einem enorm schnellen Auftakt inmitten der achtköpfigen Spitzengruppe “einfach den Kopf ausgeschaltet und nur noch auf die Beine meiner Vordermänner geschaut” hat.
Diese “Augen-zu-und-durch”-Strategie erwies sich bei optimalen äußeren Bedingungen im Pfungstädter Stadion als Schlüssel zum Erfolg. Als er auf der Schlussrunde die Führung der Verfolgergrupe hinter Robert Farken (3:35,23 Minuten) übernahm, vermochte niemand mehr zu kontern, so dass Lukas Abele trotz der siebtschnellsten Meldezeit den unerwarteten zweiten Platz feiern konnte.
Mit im Rennen war auch noch U23-Athlet Marius Abele, der mit 3:50,27 Minuten seine bislang zweitbeste 1500-Meter-Zeit erzielte.
Einen ganz großen Schritt nach vorne machte M14-Hessenmeister Nico Debus im 3000-Meter-Lauf. Der 13-jährige steigerte sich um mehr als 20 Sekunden auf 9:52,11 Minuten und stieß als DLV-Jahrgangsschnellster 2008 in die nationalen Top 5 der M14 vor.
Eine ganze Flut von Bestzeiten gab es bei den Erwachsenen durch Julius Martiny (8:52,78 Minuten/5.Platz), Fabian Sposato (8:52,94/6.Platz), Evan Habtemichael (8:54,07/7.Platz) sowie bei der Jugend durch Jan Luca Braukhoff (9:19,33/1.U20), Noah Blandamura (9:27,46/2.U18), Jannik Hümmer (9:29,82/3.U18), Nessrin Amerschläger (10:52,27/1.U20) und Lea Blandamura (11:22,46/2.U20).