Aaron Bienenfeld hat seine Zugehörigkeit zur Läuferelite des Deutschen Leichtahletik-Verbandes (DLV) eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der für den SSC Hanau-Rodenbach startende 24-Jährige knüpft aktuell in seiner Hallensaison als US-Student an die starken Leistungen aus dem Vorjahr an, als er im Dezember die deutsche Vizemeisterschaft auf der Crosslauf-Langstrecke erringen konnte. Nun lief Bienenfeld beim “Windy City Indoor Invitational” in Wisconcin die 3000 Meter mit 7:46,09 Minuten unterhalb der vom DLV geforderten Hallen-WM-Norm von 7:50,00 Minuten und verfehlte den Hessenrekord lediglich um eine Sekunde. Jahrelang tat sich auf dieser Distanz hessenweit wenig, doch in 2022 sorgen die in den USA startenden Athleten aus hessischen Vereinen für Furore. Ende Januar markierte Sam Parsons (Eintracht Frankfurt) in New York die aktuelle Bestzeit bei 7:44,99 Minuten, zog seinen Vereinskamerad Amos Bartelsmeyer indirekt auf 7:48,87 Minuten mit und musste sich nun des Angriffs von Aaron Bienenfeld erwehren. Auch wenn es nach dem in einer furiosen Schlussphase endenden Rennen von Wisconcin noch nicht ganz klappte, gab sich der SSC-Athlet direkt im Anschluss an seinen Einsatz kämpferisch:”Den Rekord hole ich mir noch. Ich werde gerade erst so richtig warm!” Damit nahm der Allrounder, dessen Wettkampfpalette von den 1500 Metern bis hin zum Halbmarathon reicht, Bezug auf sein Training an der Universität von Oregon. Dort in einer der leistungsstärksten Uni-Laufgruppen der USA beheimatet, standen bislang vor allem Läufe auf Naturboden zur Entwicklung einer breiten Grundlage auf dem Programm. “Die Planung ist komplett auf die US-Nationals, die Studenten-Hallenmeisterschaften ausgerichtet. Die harten Tempoläufe kommen jetzt erst mit rein”, so Bienenfeld, der wegen des US-Studiums zwar wohl auf den Start bei den Weltmeisterschaften verzichten wird, neben dem 3000-Meter-Hessenrekord aber noch ein weiteres besonderes Vorhaben in den USA ins Auge gefasst hat. “Wenn alles klappt, starte ich über die 5000 Meter einen Angriff auf den deutschen Hallenrekord.” Den hält seit sieben Jahren Arne Gabius mit 13:27,53 Minuten – eine Zeit, an die sich der SSC-Athlet mit 13:31,65 Minuten bei den US-Nationals im März 2021 zumindest schon annäherte. Wenn ihm nicht einer seiner Konkurrenten um Parsons, Bartelsmeyer oder dem Düsseldorfer Thorwirth zuvorkommt, ist nach der aktuellen Leistungssteigerung die deutsche Hallen-Bestmarke für Aaron Bienenfeld am kommenden Wochenende in Boston ein realistisches Ziel.