Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) hat mit der neuen
persönlichen Bestzeit von 9:41,92 Minuten im 3000-Meter-Lauf die Norm
des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die
U18-Europameisterschaften in Jerusalem unterboten. Exakt 3,08 Sekunden
blieb sie unter den geforderten 9:45,00 Minuten und ist damit nach
Diskuswerferin Katja Seng (LAZ Bruchköbel/U20) bereits die zweite
Sportlerin des Leichtathletikkreises Offenbach/Hanau mit einer
greifbaren Chance auf den Einsatz im Nationaltrikot.
Während die U20-Jugend ihren entscheidenden Abschlusswettkampf bei
den deutschen Meisterschaften vom 15. bis 17.Juli in Ulm haben wird,
geht es für die U18 in den kommenden beiden Wochen hinsichtlich des
internationalen Starts um alles oder nichts. Denn nach Dortmund am
11.Juni steht nur noch die U18-Gala in Walldorf am 18.Juni als
abschließende Qualifikationsmöglichkeit auf dem Terminzettel des DLV.
“Danach wird die Mannschaftsaufstellung entschieden, wobei zuerst die
Normzeit und dann die Platzierung in Walldorf ausschlaggebend sein
wird”, erklärte Nachwuchsbundestrainer Benjamin Stalf (OSP Frankfurt).
Für Vanessa Mikitenko könnte es also in Walldorf zum Ausscheidungsrennen
kommen, liegt sie aktuell doch hinter Adia Budde (TSV Altenholz/9:33,28
Minuten) und Franziska Drexler (LG Regensburg/9:35,09 Minuten) auf Rang
drei.
Dabei gibt die Art und Weise, wie die Tochter der deutschen
Marathonrekordhalterin Irina Mikitenko (2:19:19 Stunden) ihre neue
Bestzeit aufstellte, gleich doppelt Rückenwind für die kommenden
Aufgaben. Denn in Regensburg lief trotz der beeindruckenden Steigerung
von 9:57,14 Minuten auf 9:41,92 Minuten längst nicht alles nach Plan.
“Aufgrund des schlechten Wetters wurde die Startzeit zunächst um zehn
Mnuten nach hinten verschoben, dann kurzfristig wieder nach vorne. So
blieben mir gerade einmal 35 Minuten für mein Aufwärmprogramm”,
erklärte Mikitenko den zusätzlichen Stressfaktor vor dem Wettkampf, der
dann auch noch von Nässe und teils kräftigem Wind beeinträchtigt wurde.
Obwohl sie schon früh den Kontakt zur mehrköpfigen Verfolgergruppe von
Miriam Dattke (Regensburg/9:23,85 Minuten) verlor, hielt sie ihr Tempo
mit 6:29,8 Minuten zur 2000-Meter-Zwischenzeit exakt im EM-Fahrplan. Mit
einem sehenswerten Spurt auf der Schlussrunde holte Vanessa Mikitenko
sogar noch die direkte Konkurrentin Franziska Drexler (9:42,24 Minuten)
ein, die nun auch für den entscheidenden Wettkampf in Walldorf die
Spurtkraft der SSC-Athletin fürchten muss.
Die Jahresschnellste Adia Budde war in Regensburg nicht am Start,
sollte sich aufgrund ihrer hochklassigen 2000-Meter-Hindernisbestzeit
von 6:28 Minuten aber eher auf diese Disziplin konzentrieren, womit der
EM-Weg für Mikitenko fast schon geebnet sein könnte.