Jerusalem. Mit einer überzeugenden Leistung hat sich Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) bei der U20-Europameisterschaft der Leichtathleten den fünften Platz im 3000-Meter-Lauf gesichert. Die 18-jährige Nationalkaderathletin zeigte sich zur frühen Startzeit um 9.05 Uhr hellwach und trotzte gleichzeitig den hochsommerlichen Temperaturen, die einen Angriff auf die persönliche Bestzeit von 9:27 Minuten im Vorhinein vereitelten. Dennoch kam Mikitenko erstaunlich nahe an die Bestmarke heran, denn nach 9:33,11 Minuten fehlten lediglich sechs Sekunden. Ähnlich knapp ging es mit Blick auf eine Podestplatzierung zu. Zwar lief die favorisierte Agate Caune aus Lettland in 8:53,20 Minuten erwartungsgemäß ihr eigenes Rennen, doch Rang zwei der Polin Wiernicka mit 9:21,40 Minuten und der Bronzeplatz von Sofia Benfares (LC Rehlingen/9:25,42 Minuten) waren in Reichweite. Somit hat sich für Vanessa Mikitenko die Reise nach Jerusalem gleich doppelt gelohnt. Nachdem sie im Vorjahr bei der U18-EM noch ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen musste, zu schnell lospreschte und schließlich auch mangels regelmäßiger Flüssigkeitszufuhr auf Rang 13 weit unter Wert lief, machte sie nun gegen die ältere U20-Konkurrenz alles richtig. Das Tempo des ersten Kilometers von 3:09 Minuten hielt sie fast durchgängig hoch, arbeitete sich vom 17.Platz Runde für Runde nach vorne und hätte im Spurt fast noch die viertplatzierte Schwedin Elsa Sundqvist (9:31,02 Minuten) erreicht. “Die Taktik ist bei internationalen Rennen entscheidend”, erklärte ihre Mutter Irina Mikitenko nach dem Rennen zufrieden. Die DLV-Marathonrekordhalterin, die als erste Deutsche unter 2:20 Stunden blieb, verfolgte den Einsatz der Tochter zuhause am Bildschirm und freute sich mit ihr, zumal die Stimmung im Team bestens ist. Das bestätigte Vanessa Mikitenko im Interview, in dem sie auch die Schwierigkeit der Hitzegewöhnung ansprach. “Gerade aufgrund der kühlen Witterung in Deutschland war es nicht einfach, sich auf diese hohen Temperaturen hier einzustellen. Aber da habe ich aus den Erfahrungen des Vorjahres gelernt”, so Mikitenko, die bereits um 4.30 Uhr aufstehen musste, um 5.00 Uhr frühstückte und die Stunden bis zum Start hochkonzentriert ihr akribisch vorbereitetes Saisonziel anging. Als Sechstschnellste der Meldeliste angereist, übertraf sie mit dem fünften Platz die Erwartungen und hat nun in der Saison 2024 die Möglichkeit sich für die U20-Weltmeisterschaft zu qualifizieren.