Im Höhenzelt auf Alpenlauf vorbereitet
Pfelders/Passeiertal. Der Stettiner-Cup in Südtirol zählt mit dem Start in Pfelders auf 1620 Metern Höhe und dem Ziel an der Stettiner Hütte auf 2875 Metern Höhe zu den anspruchsvollen alpinen Bergläufen, die aufgrund der Höhenlage eine besondere Vorbereitung voraussetzen. Für den sportlich ambitionierten Bruchköbler Arzt Thomas Blaschek war die 24.Auflage des Laufs in diesem Jahr Anlass, einen Selbstversuch zu starten und die Gewöhnung an den niedrigen Partialdruck und damit ebenfalls erniedrigten Sauerstoffgehalt der Luft unter Einbeziehung eines Höhenzeltes zu untersuchen. “Sleep high – train low” ist zwar längst ein anerkanntes Vorgehen im Leistungssport, doch dass der 50-jährige Mediziner nun mit aktuell fast 80 Kilogramm Gewicht die über 9,8 Kilometer und 1255 Höhenmeter führende Gebirgsstrecke annähernd so schnell bewältigte wie 2008, als er sich in Bestform auf die 70.3-Triathlon-Weltmeisterschaft vorbereitete und ein Mehrfaches an Trainingsaufwand betrieb, überraschte ihn dann doch. Denn während vor 15 Jahren täglich zwei bis drei Trainingseinheiten auf dem Programm standen, begnügte sich Thomas Blaschek aktuell mit fünf Läufen wöchentlich und “einem Ausgleichtraining auf dem Rad und im Schwimmen”. Dazu nahm er eine stufenweise Höhenanpassung im Unterdruck-Zelt vor, das er 16 Tage nutzte, ehe er nach Pfelders reiste. Dieses Konzept ging trotz der inzwischen erreichten Zugehörigkeit zur Altersklasse M50 bestens auf, obwohl die extreme Steigung des Stettiner-Cup auf der zweiten Streckenhälfte die größte sportliche Herausforderung der letzten Jahre darstellte. “1000 Höhenmeter auf den letzten 4,8 Kilometern, dazu anspruchsvolle Wege mit Geröll – dieses Terrain ist bei uns nicht simulierbar”, erklärte der für den SSC Hanau-Rodenbach startende Athlet im Anschluss an seinen Berglauf. Den beendete er nach 1:19:28 Stunden auf Rang 37 der Gesamtwertung und damit deutlich vor dem mehrfach bei deutschen Meisterschaften erfolgreichen Felix Sippli (TV Neuhausen/1:22:54 Stunden). Der nächste Coup Blascheks ist bereits in Planung: Am 10.September tritt er in der M50 bei den hessischen Berglaufmeisterschaften am Hohen Meißner an.