Mit zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen kehrten die Sportler des SSC Hanau-Rodenbach von den Deutschen Crosslaufmeisterschaften aus Perl im Saarland zurück. Dem herausragenden Auftritt von M50-Athlet Claudius Pyrlik, der mit seinem Einzelsieg auch den Mannschaftstitel mit Markus Riefer (4.M55) und Thomas Blaschek (11.M50) perfekt machte, waren zwei Bronzemedaillen durch Aaron Bienenfeld (Männer-Langstrecke) und das U20-Team mit Tristan Kaufhold (4.), Christian Ache (17.) und Paul Fecher (27.) vorangegangen. Insgesamt bilanziert die Statistik nunmehr 158 Deutschen Titeln in der 48-jährigen Historie des SSC Hanau-Rodenbach. Bestens zurecht mit den schwierigen Cross-Bedingungen auf dem hügeligen und teilweise schlammigen Wiesenparcours kam Claudius Pyrlik in der Seniorenwertung M50. Beim Frankfurt-Marathon noch mit dem falschen Schuhwerk auf verlorenem Posten, hatte er sich in der Folgezeit mit zwei umfangreichen Trainingswochen für die 4,2 Kilometer der Crossmeisterschaften in Schwung gebracht. Taktisch versiert die erste von drei Runden zum Einschätzen der Konkurrenz um den bislang ungeschlagenen Markus Mey (Milers Colonia 2020) nutzend, setzte er sich dann leichtfüßig an die Spitze. Und die gab er bis zum umjubelten Zieleinlauf nach 14:57 Minuten auch nicht mehr ab, so dass Mey (15:10 Minuten) und Hubert Leineweber (Berlin/15:14 Minuten) in gebührendem Abstand folgten. Gemeinsam mit dem um zehn Sekunden hinter M55-Bronze laufenden Markus Riefer (16:15 Minuten) auf Rang vier seiner Klasse und dem weiter verbesserten Thomas Blaschek (11.M50/16:07 Minuten) feierte Claudius Pyrlik dann auch noch Mannschaftsgold mit 31 Punkten vor dem TV Refrath (45). SSC II. mit Habtemichael Abiysolom (17.M50/16:51 Minuten), Sahin Duygun (23.M50/17:05 Minuten) und Mathias Schink (19.M55/18:23 Minuten) belegte den neunten Platz unter 13 Teams. Die deutschen Crosslaufmeisterschaften präsentierten sich in ihrer 77.Auflage insgesamt als hochklassige Veranstaltung in jeder Hinsicht, wenngleich sich die Hoffnungen von Aaron Bienenfeld nicht erfüllten. Der 26-jährige Topathlet im Trikot des SSC Hanau-Rodenbach hatte auf dem tiefen und mit zahlreichen engen Kehren versehenen Wiesenparcours über 9,7 Kilometer mit seinem kraftvollen Laufstil keine Chance gegen Markus Görger (Karlsruher SC), der ihm leichtfüßig enteilte und letzlich in 27:45 Minuten eine Klasse für sich war. Rang zwei ging an Filmon Teklebrhan-Berhe (LAC Freiburg/28:31 Minuten), ehe sich Aaron Bienenfeld (28:34 Minuten) noch des Schlussangriffs seines Dauerkonkurrenten Maximilian Thorwirth (Düsseldorf/28:36 Minuten) erwehrte und Bronze gewann. “Ich konnte meine läuferische Qualitäten auf diesem schwierigen Untergrund nicht zeigen”, resümierte der SSC-Athlet, der vor einer Woche aus dem Höhentrainingslager in Flagstaff / USA unter Toptrainer Ryan Hall zurückgekehrt war und dort bislang unerreichte Trainingswerte abgeliefert hatte. Die sollen ihn nun bei der Crosslauf-Europameisterschaft in Brüssel am 10.Dezember zu einer deutlich besseren Leistung im internationalen Vergleich und auch innerhalb des deutschen Nationalteams führen. Gemeinsam mit seinen Mannschaftsgefährten Julius Hild (20./30:42 Minuten), Lukas Abele (44./33:06 Minuten) und David Johnson (48./33:35 Minuten) erreichte er Rang sechs der Teamwertung, nachdem der in Bestform befindliche Marius Abele kurzfristig wegen Corona hatte absagen müssen. Im 6,7-Kilometer-Lauf der männlichen Jugend U20 kämpte sich der zunächst mit Lukas Ehrle (LG Brandenkopf/20:25 Minuten) in Führung liegende SSC-Athlet Tristan Kaufhold durch, nachdem er zwei Kilometer vor dem Ziel eine kurze Stehpause wegen Achillessehnenbeschwerden einlegen und die Spitze ziehen lassen musste. “Ich bin fürs Team durchgelaufen”, kommentierte der 2023 als vierfacher deutscher Jugendmeister in Erscheinung getretene U20-EM-Teilnehmer, der trotz seiner Einschränkung in 20:55 Minuten noch den vierten Platz belegte und damit den Grundstein zu Mannschaftsbronze des SSC Hanau-Rodenbach legte. Denn gemeinsam mit dem erst 16-jährigen Triathlon-Nationalkader Christian Ache (17.Platz/22:04 Minuten) und Mittelstreckler Paul Fecher (27./22:39 Minuten) gab es für Tristan Kaufhold mit 48 Punkten die versöhnliche Teammedaille hinter Leipzig (31 Punkte) und München (44 Punkte). Gleichzeitig qualifizierte er sich für die Crosslauf-EM in Brüssel, wo er sich den Start noch offen hält. “Ich werde die nächsten Tage schauen, wie es sich entwickelt und nur bei der EM starten, wenn keine Probleme vorhanden sind”, so Kaufhold, der im nächsten Jahr bereits im Februar bei den Hallenmeisterschaften auf Titeljagd gehen möchte und sich eine verletzungsfreie Vorbereitung erhofft.