Aaron Bienenfeld grandioses EM-Rennen von Brüssel endet auf Rang 14

Eine geglückte Aufholjagd nach taktischer Meisterleistung im Brüsseler Matsch: Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) hat mit einer taktischen und kämpferischen Meisterleistung den 14.Platz bei der Crosslauf-EM der Männer über neun Kilometer belegt. Der 26-jährige SSC-Athlet wusste dank einer cleveren Renneinteilung die ausgesprochen schwierigen Streckenverhältnisse im durch knöcheltiefe Matschpassagen charakterisierten Parcours im Laeken-Park für sich zu nutzen und von Rang 54 eine beeindruckende Aufholjagd zu starten. Die konnte gelingen, weil sich Bienenfeld dem vom Kommentator als “verrückt hohes Tempo” eingestuften Startabschnitt der Spitzengruppe entzog und im hinteren Mittelfeld der knapp 100 Teilnehmer zunächst “seinen eigenen Stiefel” lief. Gemächlich ging er dabei freilich nicht zur Sache, hielt den frühen 13-Sekunden-Rückstand zum französischen Sieger Yann Schrub und dessen direkten Verfolgern jedoch bis eingangs der Schlussrunde stabil und konnte aufgrund seiner gleichmäßigen Tempogestaltung Platz um Platz gutmachen.  So fand er sich nach sieben der neun Kilometer unter den Top 15 wieder, dabei in Konkurrenz zum belgischen Mitfavoriten und früheren Vize-Europameister Isaac Kimeli und dem hochgehandelten Italiener Yemaneberhan Crippa, beide mit 10000-Meter-Bestzeiten von knapp über 27 Minuten ausgezeichnet. Dass er im Kampf um die Verbesserung seines letztjährigen 16.Platzes diese beiden Hochkarätiger im Spurt schließlich nicht mehr bezwingen konnte, war für Aaron Bienenfeld lediglich ein kleiner Wermutstropfen. Denn hinter dem dann doch weiter enteilten Europameister Yann Schrub (30:17 Minuten) fehlten ihm lediglich zwölf Meter auf den elftplatzierten Kimeli (Belgien/30:46 Minuten) und eine Sekunde zu Crippa, der sich mit 30:47 Minuten direkt vor ihm ins Ziel rettete.  “Der tiefe Boden liegt mir an sich nicht, weil ich auf festem Untergrund und insbesondere der Straße als etwas schwererer Athlet viel besser `ins Rollen`komme”, hatte Bienenfeld noch im Vorfeld erklärt. In Brüssel trat er jedoch in Bestform an: Die abschließenden Trainingseinheiten in Offenbach und Frankfurt hatte er schnell wie nie abgespult, und obwohl er deren hohes Tempo naturgemäß nicht ganz auf den tiefen Boden von Brüssel bringen konnte, spielte er Kraftausdauer, Durchhaltevermögen und seine exzellente aerobe Grundlage auch im schwierigen Crossgelände aus. Mit dem 14.Platz in 30:48 Minuten war der Topathlet des SSC Hanau-Rodenbach gleichzeitig schnellster Deutscher vor Nick Jäger (Höchstadt/31:30 Minuten/36.Platz) und Maximilian Thorwirth (Düsseldorf/31:31 Minuten/39.Platz), mit denen er Rang sieben in der Nationenwertung erreichte. “Ich bin gut ins Rennen reingekommen und ich wusste, dass man heute Leute einsammeln kann. Es war alles nah beieinander. Zwischendurch hatte ich im Rennen dann auch Hoffnung, dass ich in die Top zehn laufen kann, aber schließlich ging es darum, dass ich meine Position halten kann. Die Top zehn sind mein Ziel für nächstes Jahr. Meine 29er Zeit letzte Woche bei dem Zehn-Kilometer-Rennen in Jügesheim war noch mal eine gute Zeit in der Vorbereitung auf den Halbmarathon in Houston Mitte Januar, wo es um ein 1:01:00-Stunden-Resultat über 21,1 Kilometer gehen wird”, kommentierte Aaron Bienenfeld sein Rennen. Für U20-Starter Tristan Kaufhold stellte die Cross-EM über fünf Kilometer eine weitere Feuerprobe gegen die zwei Jahre ältere internationale Konkurrenz dar. Nach dem elften Platz im sommerlichen 5000-Meter-Bahnlauf von Jerusalem belegte der erst 17-jährige Großkrotzenburger nun als zweitbester deutscher Jugendlicher hinter Lukas Ehrle (Brandenkopf/16:56 Minuten) in 17:50 Minuten den 51.Platz. Im DLV-Team gab es in der Endabrechnung den elften Platz.