Oberrodenbach. Marius Abele (SSC Hanau-Rodenbach) hat bei der  47.Auflage des TVO-Silvesterlaufs einen neuen Streckenrekord über zehn  Kilometer aufgestellt. Unter dem Beifall des als Ehrenstarter  fungierenden früheren Spitzenläufers und Landrat a.D. Karl Eyerkaufer  blieb der letztjährige deutsche U23-Meister in 32:58 Minuten erstmals  unter der 33-Minuten-Marke. Damit verbesserte er die bisherige Bestmarke  seines Vereinskameraden Jörn Harland aus dem Jahr 2009 um sieben  Sekunden. Einen kräftigen Motivationsschub erhielt Abele durch den  laufstarken Triathleten Timo Böhl (LG Wittgenstein), der  kurzentschlossen nachgemeldet hatte und dem Favoriten sieben Kilometer  lang Paroli bot. Mit Fabian Sposato (SSC/33:31 Minuten) war das  schnellste Männertrio in der Oberrodenbacher Silvesterlaufhistorie  perfekt.Für Marius Abele war der Streckenrekord überfällig. Bereits 2021  hatte er beim inoffiziellen Corona-Lauf die Strecke bei optimalen  Verhältnissen in 32:32 Minuten durcheilt, während er es im Vorjahr bei  34:16 Minuten beließ. Nun aber zeigte sich der 23-jährige Meisterläufer  so stabil, dass er sowohl die vorangegangene  120-Kilometer-Trainingswoche als auch die durch den einsetzenden Regen  feuchten Waldwege kompensierte und dem überraschend starken Timo Böhl  beim zweiten Anstieg des “Moby Dick” davonzog.”Ich habe ordentlich trainiert, bin gut in Form, und der  unerwartete Zweikampf hat mich zusätzlich gepusht”, erklärte der  sichtlich zufriedene Marius Abele.Dass hingegen Timo Böhl überhaupt am Start stand, verdankte er  seiner Fernbeziehung zu einer Athletin aus den Reihen des Tria-Teams  Bruchköbel. “Ich wusste gar nicht, was hier auf mich zukommt, auch  nicht, dass es zwei Mal kräftig bergauf geht”, so Böhl, der in Bad  Berleburg in der Nähe des Rothaargebirges sehr ähnliche  Trainingsstrecken absolvieren kann. Erst zwei Tage vor dem Rennen habe  er sich zum Start entschlossen, was seine Freundin unterbewusst so stark  beschäftigte, dass sie im Traum die Zeit von 32:58 Minuten “sah” und  ihn damit entsprechend motivierte.Obwohl dieser Traum dann punktgenau nur für Marius Abele Realität  wurde, zeigte sich Timo Böhl mit 33:21 Minuten ebenso zufrieden wie  Fabian Sposato mit 33:31 Minuten. Denn während Böhl im Triathlon weitere  Aufstiege plant, sieht sich Sposato im Soll für einen  Sub-2:30-Stunden-Marathon im April in Hannover. Lukas Abele (35:26  Minuten), Luis Braukhoff (36:01 Minuten), Michael Burkard (2.M30/40:08  Minuten) und Abiysolom Habtemichael (alle SSC/1.M50/40:10 Minuten)  komplettierten die SSC-Riege, auf die Raffael Berger (Tria  Bruchköbel/40:41 Minuten) und Sven Löschengruber (Optimum Team/41:37  Minuten) folgten.Markus Hartung, 1999 als Vizeweltmeister im Rudern mit einem  herausragenden Erfolg ausgezeichnet, stellte sich ebenfalls der  Silvesterlauf-Herausforderung. “Einmal Laufen pro Woche” genügten dem  inzwischen 45-Jährigen SSC`ler für 44:02 Minuten und Rang fünf in der  M40.Bei den Frauen lief Sarah Winterstein (SSC) erstmals die zehn  Kilometer als Wettkampfdistanz. Die 22-jährige Bruchköbler Studentin  überzeugte auf Anhieb als Gesamtsiegerin mit 43:12 Minuten vor Hang An  (Optimum Team/46:47 Minuten) und Sally Lewalter (1.W40/Optimum Team/  50:12 Minuten). Karin Reeh (1.Hanauer Lauftreff) siegte in der W60 in  beachtlichen 56:04 Minuten.Der älteste Teilnehmer der Veranstaltung kam mit Gerhard Dönges  (Jahrgang 1937) vom LLT Wallernhausen und war 1:43:54 Stunden unterwegs,  doch mit dem 82-jährigen Günter Pressler (1.Hanauer LT/1:03:16 Stunden)  “kratzte” ein weiterer Ausnahmeläufer als M80-Sieger vor Mustafa  Erdogan (LT Bruchköbel/1:11:19 Stunden) sogar fast an der Stundenmarke.  Kaum zu glauben: Günter Pressler hielt auf der profilierten Strecke  einen 6:10-Minuten-Kilometerschnitt durch und war damit drei Minuten  schneller unterwegs als im Vorjahr am Silvestertag 2022.Senior Busch vor Jugendsieger FecherIm Wettbewerb über 5,4 Kilometer vermochte Hessenkader-Athlet Paul  Fecher (SSC Hanau-Rodenbach/Jugend U20/18:48 Minuten) seinem diesmal für den TV  Oberrodenbach startenden Trainingskameraden Dirk Busch (17:39 Minuten) nur bis zum  Anstieg des “Moby Dick” bei Kilometer zwei zu folgen. Die auf dem immer  steiler werdenden 600-Meter-Asphaltabschnitt summmierten 60 Höhenmeter  nutzte Busch dann zur Vorentscheidung. “Die Stimmung dort war klasse,  mit Musik, Lautsprecheransage und vielen Zuschauern. Da habe ich  frühzeitig Druck gemacht, um es nicht auf einen Spurt ankommen zu  lassen”, erklärte der mehrfache deutsche Seniorenmeister der Klasse M40.  Prominenz auch im weiteren Einlauf mit dem früheren Dauersieger  Lienhard Hersel (SSC/2.M40) in 20:29 Minuten sowie den deutschen  Mannschaftsmeistern Thomas Blaschek (1.M50/20:46 Minuten) und Markus  Riefer (2.M50/21:38 Minuten). Die Jugend U18 ging klar an Nils Schrodt  (SSC/21:12 Minuten), während Lea Blandamura (SSC/21:40 Minuten) die  Frauenkonkurrenz vor Lorena Kohlas (Dortelweil/25:01 Minuten) und  Katharina Golüke (Hanauer Rudergesellschaft/25:07 Minuten) dominierte.  Petra Schmidt-Schaller (Erlensee) entschied die W50 in 26:32 Minuten für  sich, Barbara Pillmann (1.W60/33:39 Minuten) und Frauke Tschiltschke  (1.W65/31:03 Minuten) feierten weitere Klassensiege. Bei den Männern  spulte Stammgast Norbert Gündling (TV Goldbach) die 5,4 Kilometer als  M80-Sieger in 35:22 Minuten ab.Alle weiteren SSC-Teilnehmer und Ergebnisse finden sich im Internet bei volkslauf.de   … !