David Johnson (SSC Hanau-Rodenbach) ist der aussichtsreichste Starter des Sportkreises Offenbach-Hanau beim diesjährigen Frankfurt-Marathon. Der 27-jährige Langstreckenspezialist, der 2016 sein Debüt auf der klassischen Distanz über 42,195 Kilometer ebenfalls in Frankfurt gab und damals als jugendlicher Freizeitsportler in erster Linie das Ziel erreichen wollte, strebt nun bei seinem ersten ernsthaften Versuch die 2:35-Stunden-Marke an – mit Aussicht auf “mehr”. Und das wäre in diesem Fall eher weniger, nämlich die um fünf Minuten schnellere Laufzeit unter der 2:30-Stunden-Marke. “2:29:59 Stunden ist mein Traum”, so Johnson, der die entsprechende Grundschnelligkeit mitbringt: Die 5000 Meter lief er in diesem Jahr in 15:15 Minuten, über zehn Kilometer hat er 32:07 Minuten stehen, und im Halbmarathon verbesserte er sich bei den deutschen Meisterschaften in Hamburg auf 1:11:28 Stunden. Außerdem bringt er den aktuellen Erfolg vom Aschaffenburger Halbmarathon mit ein. Den gewann er in 1:11:58 Stunden und hatte nach seinem souveränen Sieg vor 427 weiteren Läufern einen Vorsprung von mehr als fünf Minuten auf den Zweitplatzierten. Diesen Rückenwind kann David Johnson gut gebrauchen, weiß er doch um die Tücken der doppelt so langen Laufdistanz. “Vielleicht gehe ich das Rennen defensiv an und versuche die zweite Hälfte schneller zu laufen als die erste”, erklärte er im Vorfeld. Dieses taktische Manöver gelingt zwar nur wenigen Neulingen, doch so ganz unbedarft ist David Johnson im Ausdauerbereich nun auch wieder nicht. Trotz fehlender Marathonläufe in seiner Historie kann er auf seine Erfahrungen bei einigen sehr speziellen Radfahr-Einsätzen zurückgreifen. So spulte er im Training bereits eine Strecke von 212 Kilometern in 6:13 Stunden ab, was einem Kilometerschnitt von 34 Stundenkilometern entprach. Noch länger unterwegs war Johnson, als er mit zwei Radfreunden innerhalb eines halben Tages unter dem Motto “ab in den Süden” ganze 331 Kilometer weit fuhr. Im Vergleich dazu ist der Frankfurt-Marathon eher in der Kombination aus relativ hoher Geschwindigkeit und monotoner Dauer eine Herausforderung für Muskulatur und Stoffwechsel. Und für den Kopf, denn just im Bereich der schwierigsten Marathonphase ab Kilometer 37 laufen die Athleten nur unweit des Zielbereichs vorbei und nehmen von der Mainzer Landstraße aus die Schlussrunde in Angriff, um dann letztlich gefeiert in der Festhalle einzulaufen. Für David Johnson soll dieses Ziel am Sonntag zwischen 12:29 Uhr und 12:34 Uhr erreicht sein.