Aaron Bienenfeld als Männer-Dritter zunächst eine EM-Zitterpartie
Riesenbeck. Mit den Mannschaftsvizetiteln bei den deutschen Crosslaufmeisterschaften haben das Männer- und das U23-Team des SSC Hanau-Rodenbach ihre Zugehörigkeit zur Elite der nationalen Querfeldeinwettkämpfer eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dabei sorgte Fynn Becker nach einem unerbittlichen Ausscheidungsrennen der U23 über 7,7 Kilometer mit dem siebten Platz für eine Überraschung, während DLV-Kader-Athlet Aaron Bienenfeld mit Rang drei bei den Männern seine Erwartungen erfüllte. Dennoch muss der Offenbacher um die Teilnahme an der Crosslauf-Europameisterschaft am zweiten Dezember-Wochenende im türkischen Antalya bangen, denn die Funktionäre des Deutschen Leichtathletik-Verbandes sprachen vor Ort nur von ein oder zwei Nominierungen der Männer. “Ich sehe eine Chance von 60 bis 70 Prozent auf meine EM-Teilnahme, da sich Bundestrainerin Isabelle Baumann für mich einsetzen wird”, erklärte Aaron Bienenfeld wenige Stunden nach dem Gewinn der Bronzemedaille. Zuvor war der Allrounder auf der gleichermaßen abwechslungsreichen wie anspruchsvollen Wiesen-, Sand- und Matschstrecke auf dem weitläufigen Reiterhof von Ludger Beerbaum hinter dem favorisierten Titelverteidiger Markus Görger (Karlsruhe/27:08 Minuten) und dem Überraschungszweiten Nick Jäger (Höchstadt/Aisch / 27:15 Minuten) mit 27:20 Minuten Dritter geworden und hatte in einer starken Schlussphase den EM-Fünften von 2022 Filimon Abraham (Regensburg/27:24 Minuten) sowie den Hindernis-Olympiateilnehmer Frederik Ruppert (Tübingen/27:31 Minuten) abgeschüttelt. “Der Rückstand auf Markus ist deutlich geringer als im Vorjahr. Das ist sehr positiv. Ich denke, wir würden bei einer EM-Teilnahme mit dem DLV-Team um eine Medaille mitlaufen – wenn man uns lässt”, so Bienenfeld, der inzwischen (Stand 28.11.) für die EM nominiert wurde (Vorbericht folgt).
Für den unerwartet starken Julius Hild ging auf Platz 13 unter mehr als 90 Teilnehmern in die erweiterte Elite. Mit der Zeit von 28:53 Minuten konnte er sich deutlich von dem leicht gehandicapten Marius Abele (21./29:30 Minuten) absetzen. Erst in der Schlussrunde gab das SSC-Trio die Mannschaftsgoldmedaille aus der Hand. Sie ging schließlich mit 34 Punkten an Höchstadt/Aisch, während der SSC Hanau-Rodenbach mit 37 Zählern vor der SG Wenden und zehn weiteren Teams Silber holte. Zur Vizemeisterschaft hätte sogar auch mit dem vierten SSC-Athleten Lukas Abele (27.Platz/29:57 Minuten) gereicht. Nils Bergmann wurde 50.
Ebenfalls in die Spitze der “Crosslauf-Bundesliga” stieß die Hanau-Rodenbacher U23 vor. Angeführt von dem unermüdlich gegen Matsch, schnelle Richtungswechsel und Tempowechsel kämpfenden Fynn Becker musste sich das SSC-Team unter acht Vereinen mit 64 Punkten lediglich der LG Karlsruhe (48 Punkte) geschlagen geben. Dabei ragte aus hessischer Sicht Fynn Becker auf Rang sieben in 23:38 Minuten heraus. Er spurtete noch vor Hessenmeister Bastian Mrochen (Kassel/9. Platz/23:50 Minuten) und direkt hinter dem mehrfachen deutschen Meister Tom Förster (Braunschweig/23:29 Minuten) ins Ziel. Luis Braukhoff (25.Platz/25:02 Minuten) und Paul Fecher (32.Platz/25:36 Minuten) komplettierten die SSC-Silber-Junioren. Einen weiteren siebten Einzelplatz feierte Christian Ache im 119 Teilnehmer umfassenden U18-Feld über 4,3 Kilometer als großen Erfolg. Gemeinsam mit Tom Knauer (27.Platz) und Tim Völker (69.Platz) gab es ebenfalls Rang sieben in der Teamwertung, Nils Schrodt belegte den 79.Platz. Die vier Youngster überzeugten inmitten des größten Teilnehmerfeldes durch eine stabile Renngestaltung, die für zukünftige DM-Auftritte auf weitere Erfolge hoffen lässt.
Während die M50/55-Senioren in der Einzelwertung zweimal durch Claudius Pyrlik (4.M50) und Markus Riefer (6.M55) knapp am Podest vorbeischrammten, holten sie sich mit Habtemichael Abiysolom (10.M55) Mannschaftsbronze und damit die vierte SSC-Medaille der Titelkämpfe. Dabei machte Claudius Pyrlik an der Spitze der M50 einen sehr starken Eindruck, obwohl er in der Vorwoche noch gesundheitlich angeschlagen gewesen war. Erst ganz zum Schluss verließen ihn im Spurt etwas die Kräfte, so dass er das Podium hauchdünn verfehlte. Die U23-Juniorinnen mit Lea Blandamura (26.Platz), Nessrin Amerschläger (30.Platz) und Sarah Winterstein (35.Platz) erreichten den fünften Platz in ihrer Teamwertung und liefen auf der zweiten Streckenhälfte an mehreren direkten Konkurrentinnen vorbei.