Lediglich 126 Teilnehmer stellten sich den beiden Wettkämpfen des “Schnellen Zehners”, die die TGS Niederrodenbach einmal mehr reibungslos über die Bühne brachte. Fast optimale Bedingungen hätten ein großeres Teilnehmerfeld verdient, gab es doch auf dem flachen und größtenteils asphaltierten und windgeschützten Kurs durch den Rodenbacher Forst bemerkenswerte Leistungen. Allen voran die Fünf-Kilometer-Siegerin Julia Hoff von der LG Stadtwerke München mit ihrem Streckenrekord von 17:18 Minuten, während Nadja Heininger (SSC Hanau-Rodenbach) den Zehn-Kilometer-Hauptlauf in 39:42 Minuten für sich entschied und der Männersieger Nick Vlasak (LuT Aschaffenburg) nach 33:47 Minuten vor Vorjahressieger Janis Würtenberger (SSC/34:45 Minuten) ins Ziel kam.Julia Hoff absolvierte die fünf Kilometer als Ausdauertest vor dem nun anstehenden Oster-Trainingslager. “Ich bin im Winter relativ wenig gelaufen, meistens etwa 35 bis 40 Kilometer pro Woche und habe dazu noch auf dem Stepper und dem Fahrrad trainiert, um möglichst gute Ausdauerwerte zu erreichen und gleichzeitig den Bewegungsapparat nicht zu sehr zu belasten”, erklärte die 1500-Meter-Spezialistin, die in der Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Ihr Konzept ging auf, denn mit 17:18 Minuten belegte sie hinter Cross-Duathlon Hessenmeister Jan Erik Künne (Eintracht Frankfurt Triathlon/16:05 Minuten), Jannik Hümmer (16:33 Minuten), Fynn Becker (beide SSC/16:58 Minuten) den vierten Platz der Gesamtwertung. Die Frauenwertung führte die Architektin deutlich vor Daniela Köcher und Kerstin Bertsch (beide SSC/beide 20:02 Minuten) sowie der schnellsten Schülerin Johanna Bertsch (W12/20:54 Minuten) an. Bei den Männern holte sich der nimmermüde Ingbert Reinke mit 18:26 Minuten den M45-Klassensieg, Salvatore Frisenna lief in 20:28 Minuten auf Rang eins der M50. Für Nadja Heininger stellte der Zehn-Kilometer-Sieg eine Zwischenstation dar. Die junge Mutter wisse jetzt, wo sie stehe und wolle nun möglichst kontinuierlich die Form aufbauen – wenn es die kleine Tochter zulasse, so Heininger mit einem Augenzwinkern. Einen gelungenen Wettkampftest gab es auch für die zweitplatzierte Tatjana Euler (TV Dieburg), die nach einer längeren Wettkampfpause wegen Weisheitszahn-Problemen mit 42:12 Minuten hinter Julia Kasjan (41:59 Minuten) Dritte wurde, sowie für Veronika Ulrich vom TV 1861 Neu-Isenburg. Die seit 2009 mit ihrer damaligen Bestzeit von 34:30 Minuten als Streckenrekordhalterin geführte Isenburgerin kam nun als W55-Siegerin nach 42:45 Minuten ins Ziel und präsentierte sich sechs Wochen nach überstandenem Schlüsselbeinbruch in aufsteigender Form. “Ich bin etwas zu schnell losgelaufen, hatte beim fünften Kilometer 20:50 Minuten. Bis zu den deutschen Seniorenmeisterschaften Anfang Mai will ich dann aber die fünf Kilometer unter 20:00 Minuten schaffen”, so Ulrich, die sich in Rodenbach sichtlich wohl fühlte, zumal ihr Mann Rainer mit 51:44 Minuten die Klasse M70 gewann.Hong-Kong-Chinesin Cheung mit Brüder-Grimm-Lauf-Sieger Harland zur BestzeitDass auch mit 49 Jahren noch persönliche Bestzeiten möglich sind, zeigte die weitgereiste Hong-Kong-Chinesin Wai Yan Cheung. Bislang noch nie schneller als 47:00 Minuten lief sie nun an der Seite ihres Lebensgefährten Jörn Harland beim ersten Wettkampf in Deutschland für den SSC Hanau-Rodenbach mit 45:49 Minuten einen neuen Hausrekord. “Wai Yan hat einige schnelle Tempoeinheiten mit mir am Mainufer trainiert. Die Ausdauergrundlage ist ohnehin vorhanden, denn sie ist auch im Ultratrail bis zu mehr als 140 Kilometer unterwegs”, erklärte der vierfache Brüder-Grimm-Lauf-Sieger Harland, der sie als persönlicher Pacemaker durchs Rennen führte.Weitere starke Frauenleistungen gab es durch Marisa Gomez-Ruhland (Spiridon Frankfurt) als W65-Siegerin in 46:37 Minuten, Wasserballerin Louisa Fleiner (Rodenbach/44:58 Minuten) und durch die Hanauer W50-Erste Marina Wittmann (49:55 Minuten). Den Hut ziehen durften Athleten und Zuschauer vor dem unermüdlichen Günter Pressler. Der Altenstädter M85-Läufer absolvierte die zehn Kilometer in 61:00 Minuten und lief damit fast exakt das gleiche Tempo wie der ebenfalls zum Jahrgang 1940 zählende Norbert Gündling (Nidda/30:33 Minuten) im Fünf-Kilometer-Wettbewerb. Mustafa Erdogan (Lauftreff Bruchköbel/Jahrgang 1942/1:14:57 Stunden) kam als Dritter M80/85er ohne Gehpause über die Waldstrecke. Weiter vorne platzierten sich die SSC-Athleten mit teils seit Jahren nicht mehr erreichten Zeiten: Johannes Fleiner sicherte sich mit 35:45 Minuten den fünften Platz im Gesamteinlauf, Stephan Merkel wurde Zweiter der M60 mit 58:30 Minuten.