Hild, Abele und Müller beim DLV-Lehrgang
Leichtathletik. Die Jugend des SSC Hanau-Rodenbach hat mit ihren Leistungen während der zurückliegenden Saison für Furore gesorgt. Angeführt von der inzwischen in den USA studierenden zweifachen Europameisterin Lisa Oed, wussten auch die deutschen Mannschaftsmeister Julius Hild (U20), Sasha Müller (U18) und Marius Abele (U18) zu überzeugen. Während Julius Hild als vierfacher nationaler Vizemeister in den Einzeldisziplinen in Erscheinung trat, feierte Marius Abele mit DM-Silber im 3000-Meter-Lauf und der hessischen Jahresbestzeit von 8:45,88 Minuten seinen größten Erfolg. Nun lud der Deutsche Leichtathletik-Verband zur Nationalkader-Sichtung nach Kienbaum ein.
Kein Neuland für die SSC-Athleten, denn Marius Abele und Julius Hild starteten 2017 bereits im Nationaltrikot. Hild belegte bei der Berglauf-Europameisterschaft den 19.Platz und mit der Mannschaft Rang fünf. Abele startete ebenfalls bei der U20-Europameisterschaft (21.Platz) mit dem Bundesadler auf der Brust. Dass er sich dabei bereits gegen bis zu zwei Jahre ältere Konkurrenten behauptete, fiel den Bundestrainern auch an anderer Stelle auf: Platz fünf bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der U20 über 3000 Meter bedeuteten gleichzeitig die beste Leistung für den Jahrgang 2000, und als Abele im Mai erstmals die 10000 Meter in Angriff nahm, sprang mit der persönlichen Bestzeit von 32:40,83 Minuten sogar Rang vier in der U20 heraus.
Julius Hild war als vierfacher deutscher Vizemeister fest zur Sichtung eingeplant. Neben Cross- und Berglauf landete er auf der Bahn über 10000 Meter mit 31:58,16 Minuten und über 2000 Meter Hindernis mit 5:56,46 Minuten auf dem Silberrang der U20. Der 16-jährige Sasha Müller kam nach Mannschaftsgold im Crosslauf erst spät in der Bahnsaison ins Rollen, überzeugte dann aber bei den deutschen 3000-Meter-Meisterschaften mit Saisonbestzeit und Rang zwei des Jahrgangs 2001.
Grund genug für die Bundestrainer Pierre Ayadi (Dortmund/Langstrecke) und Georg Lehrer (Mainz/ Hindernislauf) das SSC-Trio zur C-Kader-Sichtung nach Kienbaum einzuladen. Dort standen neben der medizinischen Eingangsuntersuchung zahlreiche Tests zur Schnelligkeit, Sprungkraft, Schnelligkeitsausdauer und Ausdauer auf dem Programm, die das Trio vor allem im Unterdistanzbereich mit Bravour meisterte. Obwohl der fast 1,90 Meter große „Schlaks“ Marius Abele seine Stärken im Ausdauerbereich hat, sprintete er die 100 Meter in 12,52 Sekunden und damit schneller als die Mehrzahl der weiteren Probanden. Beachtlich auch der ebenfalls langstreckentalentierte Julius Hild mit 12,70 Sekunden. Sasha Müller schoss hier jedoch den Vogel ab: 11,57 Sekunden bedeuteten in der Gruppe der Ausdauerathleten den Spitzenwert.
Spannend wird es nun hinsichtlich der Nominierung. Während Julius Hild nicht zuletzt aufgrund seiner internationalen Perspektive im Hindernislauf mit Hoffnungen auf einen U20-WM-Start 2018 „gesetzt“ sein dürfte, haben es die Youngster naturgemäß schwerer. Für Pierre Ayadi steht dabei die Verlässlichkeit bei den wichtigen Saisonrennen und das Entwicklungspotenzial im Mittelpunkt – und das spricht nicht zuletzt aufgrund der guten Testergebnisse von Kienbaum für die SSC-Läufer. “Marius Abele hat oft genug seine Leistungsstärke gezeigt und war bei jeder Deutschen Meisterschaft in Form. Dass er dann auch noch die 800 Meter in 1:56 Minuten und die 1500 Meter in 4:00 Minuten läuft, ist für einen U18-Langstreckler eine ganz wichtige Voraussetzung für weitere Steigerungen. Sasha war bei den deutschen Meisterschaften in Form und besitzt exzellente Sprintfähigkeiten. Wenn er sie umsetzt, ist hier ebenfalls noch einiges zu erwarten.“