Gold, Silber, Bronze für SSC-Läufer
Bei den deutschen Meisterschaften der Junioren U23 räumte der SSC Hanau-Rodenbach die komplette Medaillenpallette ab. Im Heilbronner Frankenstadion gewann Lukas Abele im 1500-Meter-Finale Gold, Lisa Oed ließ über 3000-Meter-Hindernis Silber folgen, und die 3×1000-Meter-Staffel mit Aaron Bienenfeld, Marius Abele und Lukas Abele feierte zum Abschluss der Veranstaltung den Bronzerang.
Zu diesem Zeitpunkt hatten Lukas Abele und Aaron Bienenfeld bereits ein Rennen in den Beinen. Denn am ersten Wettkampftag kämpfte sich Bienenfeld bei sommerlicher Hitze und Wind als Führungsläufer über die zwölfeinhalb Stadionrunden des 5000-Meter-Laufs, den er schließlich knapp geschlagen als Vierter in 14:51,07 Minuten beendete. „Ich habe mich nach den vielen Saisonrennen in den USA heute nicht locker genug gefühlt, um entscheidend zu attackieren“, so US-Student Bienenfeld, der in der Zielkurve die sicher geglaubte Bronzemedaille an Dan Burger (Berlin/14:49,65 Minuten) verlor.
Dafür zeigte sich Lukas Abele in Bestform. Eine Woche nach seinem Doppelsieg bei den süddeutschen Männermeisterschaften über 800 Meter und 1500 Meter war eine nationale Medaille das Ziel – und die glänzte nach 1500 Metern im Juniorenrennen golden. 550 Meter vor dem Ziel setzte Lukas Abele den ersten Temporeiz, ließ sich im Gegenwind von Marc Tortell (TV Rendel) überholen und zog auf der Zielgeraden gegen Tortell und den Jahresschnellsten Karl Bebendorf (Dresdner SC) voll durch. Dass dabei in 4:02,60 Minuten zu 4:02,64 Minuten nach einer 54-Sekunden-Schlussrunde gerade einmal vier Hundertstel Sekunden den Ausschlag zugunsten des SSC-Athleten gaben, war ein Erfolg der Taktik. „Das Rennen hat richtig Spaß gemacht. Ich hatte jederzeit die Kontrolle und bis ins Ziel gute Beine“, freute sich Abele über seinen zweiten deutschen Einzeltitel nach 2016. Mit diesem Motivationsschub im Rücken sicherte er zwei Stunden später mit seinem 1000-Meter-Abschnitt von 2:25,5 Minuten der Juniorenstaffel dann sogar noch eine weitere Medaille, die er wiederum im Zielspurt vor 14 weiteren Teams herauslief. In 7:32,94 Minuten musste der SSC Hanau-Rodenbach lediglich der LGO Dortmund (7:26,37 Minuten) und dem LAV Tübingen (7:30,37 Minuten) den Vortritt lassen.
Ihre WM-Reife bewies Lisa Oed. Die 19-jährige trat im 3000-Meter-Hindernislauf gegen die bis zu drei Jahre ältere Konkurrenz an, um neun Tage vor ihrem U20-WM-Einsatz in Finnland den Abschlusstest zu bestreiten. Der fiel mit einem beeindruckenden Schlusskilometer von 3:14 Minuten zur Gesamtzeit von 10:14,91 Minuten so gut aus, dass hinter der favorisierten Agnes Thurid Gers (SCC Berlin/10:12,97 Minuten) die Vizemeisterschaft heraussprang. „Noch zwei lohnende Trainingseinheiten in Rodenbach, die WM-Anreise am Sonntag, und dann hoffe ich auf die Qualifikation zur Finalteilnahme der besten Zwölf“, blickte Lisa Oed auf den nahenden Saisonhöhepunkt.
Ebenfalls über die Hindernisse und noch drei Jahre lang in der U23 startberechtigt, meldete Julius Hild Ansprüche für die nationalen Jugendmeisterschaften in vier Wochen in Rostock an. Denn mit Rang sieben und der Zeit von 9:20,64 Minuten war der Rodenbacher bester U20-Athlet im Feld der Junioren. Dabei spielte der 19-jährige Rodenbacher seine taktischen Qualitäten aus und brachte ein durchweg gleichmäßiges Tempo mit starker Schlussrunde auf die Bahn, so dass er sich von Rang 14 bis auf den siebten Platz vorarbeiten konnte.
Mit den Plätzen eins bis vier sowie Rang sieben bei vier Startern und einer Staffelteilnahme gehörte der SSC Hanau-Rodenbach einmal mehr zu den erfolgreichsten Mittel- und Langstreckenlaufvereinen der Deutschen Meisterschaften. Die Zwischenbilanz für 2018 ergibt aktuell fünf Mal Gold und drei Mal Silber für den SSC bei nationalen Titelkämpfen.