Kaufhold, Paoli, Amerschläger, Habtemichael und Hild siegen

SSC-Dominanz bei den hessischen Hindernismeisterschaften

Besser konnte es kaum laufen. Bei den hessischen Hindernis-Meisterschaften dominierten die Athleten des SSC Hanau-Rodenbach mit fünf von acht Titeln das Renngeschehen, obwohl Lisa Oed die Saison bereits beendet hatte. In die Bresche sprangen Männer-Überraschungssieger Julius Hild sowie M14-Ass Tristan Kaufhold, der gegen die ältere Konkurrenz in der U16 gewann und bei seinem Hindernisdebüt die neue deutsche Jahresbestzeit und den Hessenrekord über die 1500-Meter-Distanz auf 4:42,59 Minuten drückte.

Mit seinem Auftritt beeindruckte er nicht nur die von Leon Brinkmann (LC Mengerskirchen/5:00,33 Minuten) angeführte Konkurrenz, sondern auch Bundestrainer Georg Lehrer (Frankfurt). Der wollte ihn auf Anhieb beim Deutschen Leichtathletik-Verband für den Nachwuchskader NK2 vorschlagen, “denn wie Tristan hier vorneweg gelaufen ist und die U16-Bestzeit geholt hat, war schon ein starkes Zeichen.” Bei optimalen äußeren Bedingungen konnte er sich im indirekten Vergleich vor den bislang in der DLV-Rangliste führenden Moritz Mühlpointner (LG München/4:44,86 Minuten) und Bjarne Bernstein (Hannover 96/4:46,61 Minuten) positionieren. Außerdem erzielte er als neuer U16-Hessenrekordler die bislang schnellste hessische Zeit.
“Die letzte Runde war hart”, berichtete der Großkrotzenburger Gymnasiast, der dennoch nicht locker ließ und nach dem letzten Wassergrabens einen sehenswerten Spurt im Kampf gegen die Uhr zeigte.
Mit kontinuierlichem Tempodiktat kamen auch Constanze Paoli in der weiblichen Jugend U18 und Julius Hild bei den Männern zum Erfolg. Der 21-jährige Rodenbacher, 2016 bereits deutscher Jugendmeister, forderte über 3000 Meter den hohen Favoriten Alexander Hirschhäuser (ASC Breidenbach) heraus und zog von Beginn an voll durch. Zwar konnte Hirschhäuser 600 Meter vor dem Ziel die Spitze übernehmen und schnell 15 Meter Vorsprung herauslaufen, aber Hild kämpfte sich zurück, konterte am letzten Wassergraben und spurtete in 9:18,62 Minuten letztlich deutlich vor Hirschhäuser (9:24,83 Minuten) zum Hessentitel und gleichzeitig auf den dritten Platz der nationalen U23-Bestenliste. Rang vier ging mit dem Hausrekord von 9:46,93 Minuten an Jakob Thöming.
Constanze Paoli holte sich ebenfalls ein Bundestrainer-Lob ab. Nach ihrem Start-Ziel-Sieg über 2000-Meter-Hindernis standen 7:03,75 Minuten und eine Verbesserung um zehn Sekunden auf den fünften Platz der nationalen U18-Bestenliste zu Buche, so dass sie nun ebenso wie Kaufhold an den Bundeskader-Lehrgängen teilnehmen darf. “Wie ein Uhrwerk, sehr beeindruckend”, konstatierte Georg Lehrer bei seiner Gratulation. Zu ihrem ersten Hessentitel lief Nessrin Amerschläger in der weiblichen U20. Sie schob sich in 7:31,04 Minuten an Tabea Sostmann (Dieburg/7:44,78 Minuten) vorbei. Einen spannenden Zweikampf lieferte sich Evan Habtemichael mit dem Gastläufer Julian Gering (LG Vogtland/6:07,93 Minuten), den er im Spurt fast noch abgefangen hätte. Als fünfter SSC-Hessenmeister nimmt der SSC-Athlet mit 6:08,29 Minuten nun Rang zehn der deutschen Bestenliste ein.
Robin Petzold belegte in 7:05,50 Minuten den dritten Platz in der U18.