Aaron Bienenfeld setzt seine Erfolgsserie 2020 nahtlos fort. Der 23-jährige Athlet des SSC Hanau-Rodenbach musste sich beim “Dresden Invitational Halbmarathon” lediglich dem Europacupsieger und elffachen deutschen Meister Richard Ringer (LC Rehlingen/1:02:26 Stunden) geschlagen geben, verbesserte aber mit 1:02:32 Stunden seine eigene persönliche Bestmarke um fast fünf Minuten und den Kreisrekord seines Vereinskameraden Carsten Arndt (1:05:25 Stunden/1994) um annähernd drei Minuten.
In Riesenschritten geht also für Aaron Bienenfeld in Richtung internationale Elite, denn auch seine offensive Renngestaltung zeigt, dass er weiterhin Großes vorhat. “Vielleicht bin ich etwas zu ungeduldig, aber ich wollte sicher sein, dass das Tempo schnell bleibt”, sagte der SSC-Athlet nach den 21,0975 Kilometern, die er zum Großteil gemeinsam mit Richard Ringer von der Spitze bestritt und sich nie lange im Windschatten aufhielt. Dabei blies in der Residenzanlage des Großen Garten von Dresden abschnittsweise ein empfindlich kühler Ostwind, der auch Aaron Bienenfeld zu schaffen machte. “So richtig warm geworden bin ich nicht. Den Kilometerschnitt von knapp unter 3:00 Minuten laufe ich mittlerweile insgesamt aber sehr stabil. Erst ab Kilometer 16 haut es rein, da fragt man sich dann schonmal, ob man das durchhalten kann.”
Die Antwort fiel beeindruckend aus, denn als Richard Ringer eingangs der Schlussrunde bei Kilometer 18,5 das Tempo entscheidend forcierte, konnte nur noch Bienenfeld folgen, während Abootorabi Mohammadreza (Iran/ Endzeit 1:02:39 Stunden) und der Schwede Björn Koreman (1:02:45 Stunden) direkt zurückfielen. Lediglich 7:10 Minuten für die letzten 2,5 Kilometer bei einem Kilometerschnitt von 2:52 Minuten sprechen für die Mobilisierungsfähigkeit des Allrounders, der in den Vorjahren bereits im Berg- und Crosslauf eisernes Durchhaltevermögen unter Beweis stellen konnte.
Dass der 23-jährige Student, der aufgrund der Corona-Situation erst Anfang nächsten Jahres in seine US-Studienheimat zurückkehren wird und daher die deutsche “Late Season” überhaupt wahrnehmen konnte, die Weltmeisterschaftsnorm von 1:04:00 Stunden und die Perspektiv-Kadernorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes von 1:03:30 Stunden jetzt noch nachträglich unterbot, nahm er gelassen: “Ich habe gezeigt, dass ich diese Zeiten laufen kann und meine Ziele fast alle erreicht. Unter optimalen Bedingungen traue ich mir auch noch eine 1:01-Stunden-Zeit zu”, so Bienenfeld.
Das ist allerdings zunächst einmal Zukunftsmusik, wenngleich mit Blick auf die Europameisterschaften 2022 und die Olympischen Spiele 2024 durchaus interessant. Als Nahziel hofft er gemeinsam mit seinen Teamgefährten des SSC Hanau-Rodenbach auf die Durchführung der Jügesheimer Winterlaufserie über zehn Kilometer, denn hier bietet sich die Chance auf den Mannschafts-Hessenrekord. Nach den gelungenen Auftritten mit seiner 5000-Meter-Bestzeit (13:42 Minuten), dem Zehn-Kilometer-Rekord von 28:46 Minuten sowie den Unterdistanzleistungen von 3:44 Minuten über 1500 Meter und 8:01 Minuten im 3000-Meter-Lauf könnte Aaron Bienenfeld dann einen weiteren Glanzpunkt setzen.