Aaron Bienenfeld mit Hallen-EM-Norm

3000 Meter in 7:50,73 Minuten – Hessenrekord knapp verfehlt Aaron Bienenfeld hat ein neues Kapitel seiner Erfolgsgeschichte aufgeschlagen. Der 23-jährige Läufer des SSC Hanau-Rodenbach unterbot in seiner Studienheimat USA die vom Deutschen Leichtathletik-Verband festgelegte Norm zur Hallen-Europameisterschaft von 7:55 Minuten im 3000-Meter-Lauf deutlich. Mit der Siegerzeit von 7:50,73 Minuten verfehlte Bienenfeld den Hessenrekord des Deutsch-Amerikaners Sam Parsons (LGE Frankfurt/7:49,16 Minuten) knapp, erzielte aber die schnellste Zeit eines Sportlers des Leichtathletikkreises Offenbach/Hanau überhaupt. Kein Geringerer als der ehemalige Hallen-Weltrekordler und Olympiateilnehmer Jürgen May (Oberrodenbach) hält seit 1969 die Kreisbestzeit von 7:54,6 Minuten – und dass sie auch nach 52 Jahren zunächst weiterhin Bestand haben wird, ist den Regularien mit der Unterscheidung zwischen Hallen- und Freiluft-Leistungen geschuldet. “Da habe ich ja neben dem 5000-Meter-Kreisrekord von 13:33 Minuten und einer 10000-Meter-Zeit im Bereich von 28:00 Minuten noch ein weiteres Ziel”, blickt der SSC-Athlet erwartungsvoll auf die Bahnsaison, die er ab April in den USA einleiten wird. Zuvor jedoch stehen weitere hochkarätige Wettkämpfe an, auch wenn er wegen seines US-Aufenthalts auf die nun folgenden deutschen Meisterschaften in Dortmund und auf die Anfang März in Tosun/Polen ausgerichtete Hallen-EM verzichten muss. Bereits am kommenden Wochenende startet Bienenfeld über 5000 Meter, um sich mit einer Zeit um13:30 Minuten für die nationalen US-Studentenmeisterschaften zu qualifizieren, dann folgt der Einsatz bei den “Nationals” im Crosslauf. “Diese Rennen sind weitaus besser besetzt als jede deutsche Meisterschaft, weil hier Studenten aus aller Welt mit den Afrikanern an der Spitze antreten. Da ist die Quali schon ein erster Erfolg und dann mal schauen, wie weit es nach vorne geht”, so Bienenfeld, der aktuell auf Platz sechs in der US-Bestenliste “Division One” über 3000 Meter geführt wird, was ihm neben den 5000 Metern auch auf dieser Strecke eine gute “National-Chance” eröffnet. Das 3000-Meter-Rennen in Houston war von Beginn an von hohem Tempo geprägt. Nach 2:35 Minuten für den ersten Kilometer wollte der Tempomacher einen Gang rausnehmen, bekam aber aus seinem Windschatten eine klare Ansage: “Zieh durch oder geh von der Bahn”, rief ihm der SSC-Athlet im Trikot der Uni von Cincinnati zu. Auch wenn er in der Folge auf sich gestellt war, hielt Bienenfeld fast gleichmäßig durch und beschleunigte in der Schlussphase nochmals. “Ich habe mich sehr gut gefühlt, das Tempotraining hier in den letzten Wochen hat auf jeden Fall geholfen. Mein Ziel war die EM-Norm von 7:55 Minuten, aber dass es gleich so deutlich klappt, hätte ich nicht gedacht. Diese Zeit von 7:50 Minuten ist schon ziemlich krass. Das muss ich jetzt erstmal verarbeiten, ich fühle mich sehr geehrt, dass ich so eine Zeit laufen darf!”, kommentierte er nach seinem Spitzenresultat, das ein weiterer Schritt in Richtung der von ihm angestrebten Profisport-Karriere ist.