Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) hat im  5000-Meter-Lauf der Leichtathletik-EM Rang 20 erkämpft. Auch wenn der  25-jährige gebürtige Offenbacher bei seinem ersten großen  internationalen Auftritt in der Männerklasse während der zwölfeinhalb  Runden erwartungsgemäß keine Möglichkeiten hatte, in den Kampf um die  vorderen Platzierungen einzugreifen, zeigte er sich zufrieden und  bezeichnete den schweißtreibenden Einsatz im Münchner Olympiastadion als  “bestes Stadionerlebnis, das ich je hatte.”   Vor nahezu “ausverkauften Haus” und vom Zeitplan her eingebettet in  die für Deutschland medaillenträchtigen Stimmungsbringer Zehnkampf,  100-Meter-Sprint und Diskuswurf der Frauen hätte sich auch Aaron  Bienenfeld gerne von den begeisterten deutschen Fans um die Bahn und in  eine gute Position “tragen” lassen. Dass dies nicht ganz klappte, war  der hochkarätigen Konkurrenz um Weltmeister und Titelverteidiger Jakob  Ingebrigtsen (Norwegen) ebenso geschuldet wie der mit vielen Wettkämpfen  gespickten Saison. Denn Bienenfeld war als US-Student mit  Sportstipendium bereits seit Februar zu zahlreichen Starts für seine  Universität verpflichtet, die ihn zwar einerseits für die EM stählten,  andererseits aber auch einen hohen Krafteinsatz erforderten. Und so  stellte er im Interview in der abendlichen Live-Schaltung der  ARD-Sportschau fest: “Ich bin eine lange Saison gelaufen, habe mich gut  auf die EM vorbereitet und freue mich jetzt erst einmal auf die Pause,  die ich mir wirklich verdient habe.” Im EM-Rennen selbst kämpfte Aaron Bienenfeld nach dem zunächst  verhaltenen Beginn des 25-köpfigen Feldes schon bei der ersten  Tempoverschärfung nach der 1000-Meter-Marke (2:49 Minuten) um Anschluss.  Zwischenzeitlich schien er abgehängt, schloss zwischen Kilometer zwei  (5:29 Minuten) und drei (8:18 Minuten) jedoch die entstandene Lücke  wieder. Auf dem Schlusskilometer holte er im langen Spurt und einer  sehenswerten 60-Sekunden-Schlussrunde noch drei Athleten ein, so dass er  in 13:45,70 Minuten als zweiter Deutscher hinter Sam Parsons (Eintracht  Frankfurt/6.Platz/13:30,38 Minuten) den 20.Platz belegte. Vorneweg  stürmte der souveräne Sieger Jakob Ingebrigtsen in 13:21,13 Minuten –  eine Zeit, die Bienenfeld mit 13:21,99 Minuten in diesem Jahr fast auch  schon erreicht hatte, aber eben nicht in einem taktisch geprägten  EM-Finale bei sommerlicher Wärme. Entsprechend kommentierte er seinen Einsatz im DLV-Nationaltrikot  treffend:„Es war eine gute erste Erfahrung. Ich bin aber niemand, der  sagt, dass ich hier bin, um Erfahrungen zu sammeln, da darf schon mehr  drin sein. Ich habe mich gut verkauft und beim nächsten Mal wird es noch  besser werden. Vor vier Jahren war ich bei der EM in Berlin als  Zuschauer. Dass ich hier jetzt selber stehe, hätte ich damals nicht  gedacht. Es war das beste Stadion-Erlebnis, dass ich je hatte. Ich gehe  hier raus mit dem Wissen, dass das hier nur der Anfang war. Ich habe  noch einiges vor mir.“