Aaron Bienenfeld fehlen 7cm zur Bronzemedaille!

Kassel. Viel trinken, im Schatten bleiben, nichts Anstrengendes unternehmen – die Empfehlung des Bundesgesundheitsministeriums für den bislang heißesten Tag des Jahres mussten die Teilnehmer der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften ignorieren, denn insbesondere in den vom SSC Hanau-Rodenbach mit sechs Startern besetzten Laufdisziplinen führte kein Weg am maximalen Einsatz vorbei. Die Hauptlast ruhte dabei auf Langstreckler Aaron Bienenfeld. Er kämpfte im 5000-Meter-Lauf mit beeindruckender Tempoarbeit um Medaillen und WM-Punkte, ging bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke als Vierter letztlich jedoch leer aus.

“Gut gefühlt” und “vom harten Training bestens erholt”, hatte die Einschätzung des Offenbachers noch am Tag vor seinem DM-Start im Kasseler Auestadion gelautet. Doch offensichtlich machte dem 13:19-Minuten-Läufer die Hitze einen Strich durch die Rechnung, denn als Mohamed Abdelaahi (Dortmund) den ersten Kilometer in 2:41 Minuten eröffnete, vermochte er nicht mitzugehen. “Mein Mund war schon nach einer Runde trocken, ich dachte nicht, dass ich das durchhalte”, so Bienenfeld, der sich trotzdem auf die gleichmäßige Nachführarbeit an der Spitze der Verfolgergruppe konzentrierte. Als Abdelaahi nach knapp 3000 Metern gestellt war, zog Bienenfeld zwar weiter das Führungs-Quintett an, doch lösen konnte er sich nicht.

“Ich bin gut in Form, aber die Hitze forderte uns extrem. Zwei Runden vor Schluss war mir erstmals kurz schwarz vor Augen, die letzten 30 Meter war ich so hoch im Laktat, dass ich nicht wusste, ob ich mich auf den Beinen halten würde!” Obwohl er seine Leidensfähigkeit bis zum Zielstrich ausreizte, fehlten ihm dort im Kampf um Bronze exakt sieben Zentimeter. Mit 13:38,00 Minuten unterlag er Sam Parsons (SCC Berlin/13:37,99 Minuten) um eine Hundertsel Sekunde, während vorne Überraschungsmeister Florian Bremm (Höchstadt/Aisch) in 13:35,65 Minuten vor Maximilian Thorwirth (Düsseldorf/13:35,70 Minuten) jubelte. Der geschlagene Favorit Mohamed Abdelaahi lief in 13:42,68 Minuten auf Rang fünf ein, nachdem er 450 Meter vor Schluss nochmals kurz an der Spitze aufgetaucht war und den Rhythmus von Bienenfeld direkt danach mit einer Tempoverschleppung brach. “Das hat Kraft gekostet, denn ich war anschließend kurzzeitig als Vierter eingekesselt und konnte nicht vorbei”, machte der SSC-Athlet den für ihn entscheidenden Knackpunkt in der Endphase aus.

Bereits am Samstag steht für Aaron Bienenfeld die nächste Nagelprobe an. Dann startet er im belgischen Heusden erneut über 5000 Meter und hofft bei besseren Bedingungen in den späten Abendstunden auf eine Zeit zwischen 13:15 und 13:20 Minuten.

Von den weiteren Startern des Sportkreises Hanau überzeugten die 3000-Meter-Hindernisläufer Julius Hild (9:00,59 Minuten) als Neunter und Constanze Paoli (10:41,87 Minuten) als Zehnte ebenso wie 1500-Meter-Läufer Marius Abele, der in 3:49,42 Minuten knapp hinter seinem älteren Bruder Lukas (15.Platz/3:48,53 Minuten) den 17.Rang belegte. U20-Athletin Vanessa Mikitenko wurde in 4:36,93 Minuten 19. im 1500-Meter-Wettbewerb der Frauen,