Leverkusen. Zwei Deutsche Rekorde und Titelgewinne, zwei  Vizemeisterschaften und vier Bronzemedaillen – das war die  ausgezeichnete Bilanz des SSC Hanau-Rodenbach bei den deutschen  Meisterschaften im Zehn-Kilometer-Straßenlauf. Für die besten  Tagesleistungen sorgten U20-Meister Tristan Kaufhold und M45-Meister  Dirk Busch, denn beide liefen die schnellsten Zeiten ihrer Klassen in  der Geschichte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). In 29:41  Minuten unterbot der 17-jährige Kaufhold die bisherige U20-Marke von  Sven Wagner (Mainz/29:45 Minuten) aus dem Jahr 2021 um vier Sekunden,  während Busch seinen erst Anfang Februar in Jügesheim aufgestellten  eigenen M45-DLV-Rekord von 30:52 Minuten auf 30:39 Minuten drückte und  dabei noch “nebenbei” eine neue deutsche Fünf-Kilometer-Rekordzeit von  15:07 Minuten bei der Streckenhälfte aufstellte.   Dies war allerdings auch nötig, um gegen  Mittelstrecken-Rekordhalter Danny Schneider (TSG Schwäbisch-Halle) zu  bestehen, denn auch er lief in 30:51 Minuten schneller als je zuvor.  “Ein mega Rennen”, kommentierte Busch, der bei Temperaturen um 17 Grad  und leichtem Wind sogar noch “Luft nach oben” sah und für die Bahnsaison  den deutschen 5000-Meter-Rekord von 14:35 Minuten ins Auge gefasst hat.  Der Niederrodenbacher ist mit seinem zweiten nationalen Rekord  innerhalb von vier Wochen zum herausragenden M45-Athleten Deutschland  auf den Langstrecken geworden – dank seines konsequenten  Trainingseinsatzes, den der in Vollzeit arbeitende Familienvater oft  genug schon morgens weit vor Sonnenaufgang beginnt, um dann in der  Mittagspause oder nach Büroschluss die zweite Einheit folgen zu lassen. Für Tristan Kaufhold sind die Weichen ebenfalls auf eine höchst  erfolgreiche Saison gestellt. An gleicher Stelle vor Jahresfrist mit  30:03 Minuten als U18-Rekordhalter im Ziel, vergoldete er seinen  nächsten Rekordlauf nun in der U20 mit dem insgesamt zwölften Titel  seiner Karriere. Von Beginn an war die gleichaltrige Konkurrenz  chancenlos, und selbst in der von Gesamtsieger und  Marathon-Europameister Richard Ringer (Rehlingen/28:33 Minuten)  angeführten Konkurrenz der Männer mischte er als Gesamtzehnter und  schnellster Hesse kräftig mit. “Zwischendurch hatte ich bei Kilometer  sieben einen Rückstand von 15 Metern auf meinen Mannschaftskameraden  Marius Abele. Es war sehr hart, diese Lücke zu schließen, aber dann habe  ich durchgekämpft”, so Kaufhold. Mit dreifachem Erfolg, denn neben  seinem Jugendtitel und dem deutschen Rekord verhalf er der  Männermannschaft des SSC zur überraschenden Silbermedaille. So holte er gemeinsam mit den ebenfalls in persönlicher Bestzeit  ins Ziel stürmenden Marius Abele (17./29:51 Minuten) und Lukas Abele  (38./30:34 Minuten) unter 104 Mannschaften den Männer-Vizetitel der  Teamwertung, wobei hinter der LG Braunschweig (1:29:36 Stunden) in  1:30:03 Stunden lediglich vier Sekunden zum eigenen Hessenrekord aus dem  Jahr 2021 mit WM-Teilnehmer Aaron Bienenfeld fehlten. Der Einsatz des  letztjährigen Vizemeisters Bienenfeld (Bestzeit 27:55 Minuten) war wegen  seiner aktuellen US-Vorbereitung auf internationale Rennen nicht  mögich.  Umso erfreulicher, wie die SSC-Athleten bei der Straßen-DM weiter  punkteten: Zwar entglitt den beiden Triathlon-Assen Claudius Pyrlik  (M50/34:37 Minuten) und Christian Ache (Jugend U18/32:07 Minuten) auf  der Zielgeraden die Silbermedaille, doch mit Bronze mischten sie die  Laufszene kräftig auf, zumal sich Christian Ache dabei zum Vorjahr  gleich um 90 Sekunden verbesserte. Gemeinsam mit den DM-Debütanten Tom  Knauer (35:59 Minuten) und Nils Schrodt (37:41 Minuten) gab es  U18-Team-Bronze, während Pyrlik mit Markus Riefer (7.M55/36:38 Minuten)  und Thomas Blaschek (14.M50/36:45 Minuten) knapp geschlagen den vierten  Platz belegte. Die M40/45 erreichte mit Dirk Busch, Thomas Kehl (35:00  Minuten), Ingbert Reinke (37:53 Minuten) und Stefan Unger (39:16  Minuten) den siebten Platz mit den jüngeren M35-Teams. Die männliche U20 mit Tristan Kaufhold, Jonathan Erdniß (22./34:41  Minuten) und Noah Blandamura (40./37:26 Minuten) holte Bronze, und im  abschließenden Rennen errangen die U23-Juniorinnen mit Nessrin  Amerschläger (14./37:54 Minuten), Lea Blandamura (15./38:06 Minuten) und  Maja Severloh (20./39:09 Minuten) sowie Sarah Winterstein (21./39:43  Minuten ) hinter den Favoriten aus Tübingen den deutschen U23-Vizetitel. Weitere SSC-Teilnehmer waren: Nils Bergmann, 32:57 Minuten, Janis Würtenberger, 33:22 Minuten, Fynn Becker, 34:05 Minuten. Insgesamt waren 25 Athleten des SSC gemeldet, der zwei  krankheitsbedingte Absagen hatte, aber in Qualität und Quantität einmal  mehr seine Zugehörigkeit zu Elite der deutschen Laufvereine unter Beweis  gestellt hat, zumal die beiden deutschen Rekorde die herausragenden  Leistungen in Leverkusen waren.