Fabian Sposato, seit zwei Jahren im durchgehenden Aufschwung befindlicher Dauerläufer des SSC Hanau-Rodenbach, kam beim Hannover-Marathon ohne “toten Punkt” ins Ziel und brachte im vierten Marathonlauf seiner Karriere das Kunststück fertig, seine bisherige persönliche Bestzeit um mehr als acht Minuten auf 2:23:21 Stunden zu verbessern. Dabei sah es trotz bester Vorbereitung zunächst nicht nach einem besonders guten Tag für den 27-jährigen Maintaler mit italienischer Staatsangehörigkeit aus. Der angekündigte böige Wind stellte sich zumindest abschnittsweise ein, “und die ersten fünf Kilometer liefen recht zäh an”, so Sposato, der mit den anderen 3000 Teilnehmern eine mehrminütige Startverzögerung hinnehmen musste und dabei in der engen Startaufstellung seine Kreislaufaktivität einbüßte. Trotzdem fand er nach einigen Kilometern im “3:24er-Schnitt” in seinen Rhythmus und profitierte dabei von einem glücklichen Zufall: Die Frauenspitze mit Olympiateilnehmerin Domenika Mayer (Regensburg) und der Kenianerin Sharon Cherop lief exakt das auf 2:23:30 Stunden ausgerichtete Tempo, das sich auch Fabian Sposato vorgenommen hatte. Somit waren an der Spitze der insgesamt zehnköpfigen Gruppe drei Tempomacher mit im Rennen, die doch immer wieder den Gegenwind entschärften. Entspanntes Laufen war jedoch nicht möglich, denn Sposato betonte: “Ich musste mich 42 Kilometer lang konzentrieren, um das Tempo und den Anschluss an die Gruppe zu halten und die wechselnden Windrichtungen und Böen nicht voll durchschlagen zu lassen.” Hinzu kam ein Tempowechsellauf jeweils vor den Wasser- und Verpflegungsstationen, wo es unbedingt galt, die Trinkflasche zu greifen – bei 18 Stundenkilometern Laufgeschwindigkeit durchaus eine koordinative Aufgabe. Nach der Halbmarathonmarke (1:11:40 Stunden) griff er daneben und musste sich in der Folge weitere zehn Minuten gedulden, bis es klappte. Eine kleine Schwächephase stellte sich dennoch kurz darauf ein, doch mit einem mitgeführten Energie-Gel schaffte es Fabian Sposato dann sogar noch eine finale Temposteigerung auf den Weg zu bringen. “Als es bei Kilometer 40 gut lief und wir eher Rücken- als Gegenwind hatten, habe ich in den Zehn-Kilometer-Tempo-Modus geschaltet”, so Sposato, der die letzten beiden Kilometer als schnellsten Abschnitt des gesamten Rennens in 3:16 Minuten und 3:09 Minuten verbuchte. Damit ließ er die Gruppe mit Domenika Mayer (2:23:50 Stunden) komplett hinter sich und spurtete in 2:23:21 Stunden noch auf den 17.Platz des vom deutschen Meister Amanal Petros (Berlin/2:06:05 Stunden) angeführten Feldes nach vorne. Gleichzeitig war er bei seinem bislang größten Erfolg schnellster Hesse und achtbester Läufer mit DLV-Startpass.