Kerstin Bertsch und Fabian Sposato siegen in Hausen

Zur 46.Auflage des Hausener Volkswaldlaufs traten in sechs verschiedenen Wettbewerben insgesamt fast 700 Teilnehmer an, das Gros als “Wiederholungstäter”. Trotz früher Startzeit ab 8:30 Uhr strömten die Laufbegeisterten im Alter zwischen fünf und 86 Jahren zum Sportplatz der Turngesellschaft 1897, wo “Bambini” des Jahrgangs 2019 im 200-Meter-Stadionlauf erstmals Wettkampfluft schnupperten, die älteren Schüler die 1000 Meter schon wie die Profis abspulten und natürlich die Erwachsenen ihrem Einsatz über zehn und 21,1 Kilometer für die Wertung zum Rosbacher-Mainlaufcup entgegenfieberten – oder einfach einen sonntäglichen Waldlauf unter Gleichgesinnten genießen woltlen. Der fiel unabhängig von Tempo und Leistungsbereitschaft einmal mehr schweißtreibend aus und stellte zudem in so mancher engen Kurve hohe koordinative Ansprüche an die Waldläufer. Denn der ergiebige Regen am Vortag der Veranstaltung hatte wie schon 2023 für rutschige Passagen und Matsch auf den Pfaden und Wegen gesorgt, der zusammen mit der höheren Luftfeuchtigkeit für durchaus herausfordernde Bedingungen sorgte. Gänzlich unbeeindruckt davon zeigten sich die Spitzenkönner, von denen die amtierenden Halbmarathon-Hessenmeister Kerstin Bertsch und Fabian Sposato heuer im Zehn-Kilometer-Wettbewerb liefen. Den beiden Athleten des SSC Hanau-Rodenbach kam ihre Crosslauf-Erfahrung zugute, und so spulten sie ihre Einsätze als Start-Ziel-Sieg ab: Fabian Sposato in beachtlichen 32:12 Minuten vor dem zweitplatzierten Sebastian Bienert (LG Bad Soden Neuenhain/33:15 Minuten), Bertsch in 37:35 Minuten vor der Frankfurterin Tinka Uphoff (38:25 Minuten). “Fabian läuft in einer anderen Liga”, zeigte sich Bienert von seinem Vorläufer beeindruckt, der direkt aus der Saisonpause kam und seine Schuhe lediglich zur ersten Standortbestimmung geschnürt hatte. Im weiteren Jahresverlauf will er sich in Richtung der 30-Minuten-Marke und vor allem hin zu einem schnellen Herbstmarathon orientieren. “Wenn alles glatt läuft, kann ich in Valencia am ersten Dezember die 2:20 Stunden angreifen”, nannte der Maintaler sein nächstes Ziel. Während Vierfach-Mutter Kerstin Bertsch übergeordnet an ihrer Grundschnelligkeit arbeitet, steht auch für Tinka Uphoff die Marathonvorbereitung im Mittelpunkt. “Ich war längere Zeit im Training von Erkältungen ausgebremst, aber aktuell läuft es wieder – vielleicht klappt es Ende Oktober in Frankfurt mit einer Zeit von unter 2:50 Stunden”, so Uphoff. Auf den Rängen drei und vier der Frauenwertung platzierten sich Julia Dittrich (Eintracht Frankfurt/38:25 Minuten) und Sarah Winterstein (SSC Hanau-Rodenbach/38:38 Minuten) ebenfalls in den Top ten der Gesamtwertung. Klassensiege feierten Markus Riefer (1.M55/38:09 Minuten), Andreas Klisch (beide SSC Hanau-Rodenbach/M50/39:38 Minuten), Günter Hitzel (BSG VAC Hanau/M70/52:01 Minuten) und der Rodenbacher M85-Einzelstarter Kalli Flach in 1:44:33 Stunden. Im Halbmarathonlauf ließ Dominic Stahl vom Start weg keine Zweifel an seinem erneuten Sieg aufkommen, den er sich bereits 2022 gesichert hatte. Diesmal lief der Frankfurter die 21,1 Kilometer in 1:14:38 Stunden und damit fast genau in dem Tempo, dass er für seinen Herbstmarathon plant. “In Valencia will ich gemeinsam mit Fabian Sposato starten und meine Bestzeit von 2:28 Stunden angreifen”, so Stahl, der den Hausener Volkswaldlauf zur Vorbereitung schätzt. “Es ist hier zwar keine Bestzeitenstrecke, aber eine sehr gute Organisation. Die Streckenposten, Helfer und der Führungsradfahrer wissen genau, was sie tun – ich komme jedenfalls gerne wieder!” Die Ränge zwei und drei gingen nach Unterfranken: Jan Herzog (TSG Mainaschaff/1:16:49 Stunden) und Berlin-Marathon-Starter Felix Kern (TSG Kleinostheim/1:18:12 Stunden) komplettierten das Siegerpodest, das bei den Frauen Nicole Lang (LC Hanau/1:34:44 Stunden), Julia Kasjan (Obertshausen/1:40:18 Stunden) und Marcela Fritsche (1:41:28 Stunden) bildeten. Im 1000-Meter-Schülerlauf setzten sich Johanna Bertsch (SSC Hanau-Rodenbach) in 3:52 Minuten vor Leonie Stockmar (SC Steinberg/3:55 Minuten) und Jakob Felsenhorst (TV Preungesheim/3:45 Minuten) vor Lucas Heber (SSC/3:47 Minuten) in Szene. Über fünf Kilometer dominierten Enkheimer Nachwuchssportler Sufian El-Haddad (16:31 Minuten) und Leonie Duda (22:18 Minuten). Ein positives Fazit zog Organisationsleiter Markus Bogdahn: “Die Teilnehmerzahlen waren trotz einer Konkurrenzveranstaltung in Frankfurt recht hoch. Wir haben etwa 100 Helfer im Einsatz, um den Sportlern gute Bedingungen zu bieten. Das ist uns gelungen!”