Staffelsieg und Knauers Überraschungserfolge
Nitsch und Johnson belohnen sich mit Festhallen-Zieleinlauf
Frankfurt.
Der Staffel-Sieg war eine klare Sache: Die SSC-Athleten Lukas Abele,
Julius Hild, Marius Abele und Nils Bergmann gewannen wie im Vorjahr den
Stafetten-Wettbewerb in der Mainmetropole und steigerten sich dabei vor
Hoka Rennwerk (2:23:49 Stunden) auf 2:19:12 Stunden. Rang neun unter
1480 Quartetten ging an Optimum Sportbrillen Bruchköbel/SSC mit Fabian
Sposato, Christian Reitz, Janis Würtenberger und Klaus Reitz.
In
der Einzelwertung waren Maike Lea Nitsch aus Hanau und David Johnson
vom SSC Hanau-Rodenbach erwartungsgemäß die schnellsten regionalen
Teilnehmer beim Frankfurt-Marathon. Während David Johnson nach seinem
Lauf in der neuen persönlichen Bestzeit von 2:31:24 Stunden
hochzufrieden war, attestierte sich Maike Lea Nitsch einen Tag “an dem
alles schief ging”. Dennoch war die 26-jährige Medizin-Studentin und
frühere GNTM-Teilnehmerin mit 2:53:44 Stunden und Platz 42 der
Gesamtwertung “stolz darauf, hart gekämpft zu haben.” Den Großteil der
42,195 Kilometer ausgesprochen leichtfüßig absolvierte hingegen Steffen
Knauer. Der 55-jährige SSC-Athlet schaffte das seltene Kunststück, die
zweite Streckenhälfte schneller zu absolvieren als die erste, so dass er
nach 2:50:29 Stunden souverän M55-Hessenmeister wurde und auch in der
offenen Wertung als Fünfter und zweitbester Deutscher überraschte.
Noch
in den Tagen vor seinem Einsatz musste der Zahnmediziner Kraft
schöpfen, um einen Infekt vollständig auszukurieren, doch diese Pause
war Gold wert. “Im Rennen habe ich sehr gut in mich hineingehorcht. Ich
hatte immer das Gefühl, alles im Griff zu haben”, erklärte Knauer, der
dann nach der Halbzeit mit 1:25:25 Stunden noch “eine Schippe”
drauflegte und 1:25:05 Stunden folgen ließ.
Fast
ähnlich konstant gelang David Johnsons Einsatz. 1:14:48 Stunden beim
Halbmarathon waren exakt im Plan, ehe seine mehrköpfige Gruppe von einer
Tempoverschärfung auseinandergerissen wurde. “Nach einem
3:24er-Kilometer musste ich einen Gang rausnehmen – habe sie aber bei
Kilometer 35 alle wieder eingesammelt”, so Johnson, der sich auf den
letzten vier Kilometern eisern durchbiss. “Den Einlauf in die Messehalle
konnte ich genießen, klasse”, freute er sich nach seinem zweiten
Marathon überhaupt.
Maike
Lea Nitsch hingegen hatte ihren zweiten Marathon-Einsatz innerhalb von
vier Wochen so geplant, dass nach ihrer deutlichen Steigerung von Berlin
auf 2:50:37 Stunden nun die 2:49 Stunden erreicht werden sollten. Nach
zurückhaltendem Beginn forcierte die schnelle Hanauerin im zweiten
Drittel auf zwischenzeitliche Kilometerabschnitte von weniger als 4:00
Minuten, litt dann allerdings unter Rückenschmerzen und Schwindel.
Letztlich durfte sie angesichts dieser Probleme mit dem 42.Platz der
Gesamtwertung als drittschnellste Hessin mehr als zufrieden sein, zumal
sie ihre Berlin-Leistung damit grundsätzlich bestätigte.
In
der hessischen Meisterschaftswertung verpasste Simone Stöppler den
W60-Sieg knapp. Obwohl sie in 3:55:16 Stunden die schnellste Netto-Zeit
aufwies, musste sie sich im Einlauf gegenüber der am Start deutlich
weiter vorne postierten Judith Scheifler (Rüsselsheim/3:56:12 Stunden)
geschlagen geben. Denn die meisterschaftsrelevanten Brutto-Zeiten vom
Startschuss bis ins Ziel sprachen mit 3:57:24 Stunden (Scheifler) zu
3:58:04 Stunden (Stöppler) eindeutig für die Rüsselsheimerin. Miriam
Kiefer (SC Steinberg) belegte mit 3:47:30 Stunden Rang drei in der W45,
Anett Sovonja (RLT Rodgau/3:54:55 Stunden) wurde Sechste in der W40. Bei
den Männern blieb Timothy Sampson (LG Offenbach) in 2:58:12 Stunden
unter der angepeilten 3:00-Stunden-Barriere, die auch der Seligenstädter
Alexander Ott in 2:59:14 Stunden als M35-Sechster unterbot. Gleich vier
Athleten brachte der RLT Rodgau mit M70-Hessenmeister Hartmut Wirth
(4:00:38 Stunden), Thomas Schäfer (7.M45/3:51:27 Stunden), Christoph
Oestreich-Schuck (7.M55/3:30:37 Stunden) und Thomas Fischer
(3.M55/3:20:43 Stunden) ins Ziel, während in der M60 der Hanauer Frank
Reifenberger mit 3:36:05 Stunden Zwölfter wurde.
Tom Knauer im Mini-Marathon auf Vaters Spuren
Im
Mini-Marathon über 4,2 Kilometer erwischte Tom Knauer einen blendenden
Tag. Der U18-Athlet des SSC Hanau-Rodenbach zeigte sich wie sein Vater
taktisch auf der Höhe des Geschehens und rannte mit einem starken Finish
bis auf den dritten Platz vor – zeitgleich gestoppt nach 13:32 Minuten
mit dem zweitplatzierten Laurenz Steiß (Marburg). Schneller war
lediglich der amtierende deutsche Straßenlaufmeister Lukas Bugar
(Münster) in 13:16 Minuten. Nico Debus in 14:44 Minuten (11.U18) und der
U14-Dritte Tim Opper (15:10 Minuten) vor seinem viertplatzierten
Trainingsgefährten Zinedin Vrabac (15:27 Minuten) überzeugten ebenso wie
der U10-Dritte Emil Bertsch (17:28 Minuten). Bei den Mädchen feierte
Johanna Bertsch gar einen Klassensieg: Sie gewann die U12 in 17:27
Minuten vor der Luxemburgerin Lea Vispi (17:45 Minuten). Leonie Stockmar
(SC Steinberg) folgte als Siebte in 18:22 Minuten, Eva Opper auf Rang
zwölf in 18:49 Minuten. Bei den Jüngsten belegte Jordan Moises in 20:22
Minuten den fünften Platz.