Sebastian Hauf mit Dreifach-Start bei der Deutschen Meisterschaft!

Dresden. Wenn es eine Medaille für die meisten gelaufenen Meter bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Dresden gegeben hätte, wäre sie Sebastian Hauf (SSC Hanau-Rodenbach) sicher gewesen. Der 32-jährige SSC-Athlet schaffte das Kunststück des Dreifach-Starts, denn nach seinem zwölften Platz in einem hochklassigen 5000-Meter-Finale am Freitag überstand er auch noch den samstäglichen 1500-Meter-Vorlauf, so dass er dann am dritten Tag mit dem 1500-Meter-Endlauf das Maximum an Wettkampfstrecken auf sich vereinte. Dies gelang außer ihm nur 5000-Meter-Meister Mohamed Abdilaahi (Köln). Der erste Laufwettbewerb der nationalen Titelkämpfe entwickelte sich für den mit einer Bestzeit von 13:57,92 Minutn angereisten Hauf optimal. “Das Tempo ging genau in die gewünschte Richtung, denn nach 3000 Metern hatten wir knapp unter 8:30 Minuten und ich war in der großen Spitzengruppe mit dabei”, so Hauf, der sich immer wieder direkt neben dem deutschen Rekordhalter Abdilaahi (Bestzeit 12:53,63 Minuten) zeigte und gemeinsam mit elf weiteren Läufern zur Schlussrunde eingeläutet wurde.  “Diese letzten 400 Metern ärgern mich gerade ein bisschen”, sagte der vielseitige Athlet jedoch in einer ersten Reaktion. Denn er konnte auf dem finalen Abschnitt nicht mit den spurtstarken Konkurrenten mithalten. Gleichwohl erzielte er jedoch mit 14:02,89 Minuten die zweitschnellste Zeit seiner Karriere und erreichte als Zwölfter eine “Endkampfplatzierung”. “Ich habe meine Bestzeit von vor drei Wochen bestätigt. Theoretisch hätte es nicht besser laufen können – bis auf den Schlussspurt.” Der Sieger Abdilaahi erzielte 13:50,28 Minuten direkt vor Titelverteidiger Florian Bremm (Höchstadt/Aisch/13:50,42 Minuten). Der zweite SSC-Läufer Marius Abele belegte in 14:55,30 Minuten den 22.Platz.   Dass er ebenfalls spurten kann, bewies Sebastian Hauf tags darauf im 1500-Meter-Vorlauf. Als 21.der Meldeliste stieß er in einem beherzten Rennen mit zwischenzeitlicher Führung und einer beeindruckenden Zielgeraden als Sechster seines Vorlaufs in 3:54,24 Minuten völlig überraschend direkt ins Finale vor. Dort dann das gleiches Bild gegen die weitaus jüngere Konkurrenz: Von Müdigkeit keine Spur, denn erneut übernahm der klare Außenseiter die Spitze noch vor dem Rekordhalter Robert Farken (3:30,80 Minuten) und dessen Mitstreitern, die allerdings erwartungsgemäß aufholten und sich schließlich vor ihm positionierten. “Man muss sich immer auf die Stärken besinnen. Im Mittelteil war ich Spitze!”, kommentierte Sebastian Hauf augenzwinkernd seinen bislang erfolgreichsten Meisterschaftsauftritt bei deutschen Stadionmeisterschaften, der ihm auch über 1500 Meter den zwölften Platz (3:52,82 Minuten) bescherte. Sieger Farken lief nach 3:46,96 Minuten ins Ziel, der U23-Europameisterschafts-Teilnehmer Christoph Schrick (3:51,69 Minuten) lag als Zehnter in Reichweite.