Von 16. August geschrieben:
SSC-Athlet trotzt Seitenstechen und gewinnt Silber
Gold verloren oder Silber gewonnen – diese Frage stellte sich für Max Grabosch nach der deutschen U16-Meisterschaft im 3000-Meter-Lauf. Denn der Langstreckenspezialist des SSC Hanau-Rodenbach war mit der Meldezeit von 9:05,03 Minuten als Jahresschnellster zu den nationalen Titelkämpfen in Bremen angetreten, belegte dort aber in 9:13,09 Minuten den zweiten Platz.
Noch beim Aufwärmen signalisierte Max Grabosch seinen Siegeswillen. „Ich fühle mich gut, alles bestens“, erklärte er vor dem Gang in den Callroom. Doch mit dem Startschuss stellten sich Seitenstechen ein, die der Konkurrenz neue taktische Möglichkeiten eröffneten. So vermochte Grabosch trotz des gewohnt schnellen Auftaktkilometers in 3:01 Minuten nicht wie geplant das Tempo hoch zu halten, sondern musste in der sechsköpfigen Spitzengruppe seine Kräfte sparen, um die Seitenstiche in den Griff zu bekommen.
Dies gelang ihm immerhin noch so gut, dass er nach der deutlichen Tempoverschärfung auf der Schlussrunde vier Mitstreiter abhängen konnte. Für den Ranglistenzweiten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Paul Specht (VfL Sindelfingen), reichte es in Bremen allerdings nicht mehr. Der Ende Juli mit dem süddeutschen Schülertitel ausgezeichnete Sindelfinger spielte seine Spurtstärke aus und gewann in 9:08,55 Minuten mit 25 Metern Vorsprung auf Max Grabosch, Marlon Letzin (SC Neubrandenburg/9:13,52Minuten) und Leonhard Scheike (LC Paderborn/9:14,13 Minuten).
„Schade, durch die Seitenstechen bin ich einfach nicht in meinen normalen Schritt gekommen. Dabei lief es zuvor im Training wirklich locker“, resümierte der Hessenmeister, der als kleiner Trost seine deutsche Jahresbestzeit behalten konnte. Zudem setzte er die Tradition des SSC Hanau-Rodenbach bei den seit 2014 ausgerichteten DLV-Meisterschaften fort: Nach Lisa Oed, Marius Abele und dem Vorjahresmeister Sasha Müller holte er als Vierter SSC-Athlet in Folge eine Medaille im 3000-Meter-Wettbewerb.