Professionelles Training zahlt sich aus

Lukas Abele auf Tuchfühlung zur Männer-Elite

 

Leichtathletik. Für Lukas Abele läuft bislang alles nach Plan. Der 21-jährige Nationalkaderathlet hat im Anschluss an sein Abitur den Sport in den Mittelpunkt gestellt und trainiert neben seinem Praktikum professionell bis zu 14 Einheiten pro Woche. Das erfordert Konzentration und unbedingten Einsatz, doch für den Mittelstreckenläufer im Trikot des SSC Hanau-Rodenbach hat sich der Aufwand zur „Halbzeit“ der Saison gelohnt. Denn mit Rang vier bei den deutschen Hallenmeisterschaften der Männer im 1500-Meter-Wettbewerb hat Lukas Abele die eigenen Erwartungen übertroffen.

 

Zunächst hatte der deutsche Jugendmeister und U20-WM-Teilnehmer von 2016 am ersten Wettkampftag die Vorläufe überstanden und sich als Neunter für das Finale qualifiziert. Dort behauptete er sich in der erweiterten Spitzengruppe und musste das von Sebastian Keiner (LAC Erfurt/3:50,12 Minuten) angeführte Medaillentrio mit Martin Sperlich (VfB Friedrichshafen/3:50,32 Minuten) und Marvin Heinrich (Wiesbadener LV/3:50,34 Minuten) erst in der Schlussphase ziehen lassen. „Da bin ich für einen Moment etwas zurückhaltend gewesen und hatte dann eine Lücke von fünf Metern, die ich angesichts des hohen Tempos beim Endspurt einfach nicht mehr zulaufen konnte, obwohl ich genauso schnell war wie die drei Läufer vor mir“, erklärte Abele nach seinem Finallauf, den er in 3:51,46 Minuten beendete.

Dennoch war die taktische Aufstellung insgesamt stimmig, vermochte er sich doch in der ausverkauften Dortmunder Leichtathletik-Halle vom Ende des Feldes kontinuierlich nach vorne zu arbeiten und seine Zielstellung von Platz sechs deutlich zu übertreffen.

Vorausgegangen waren zwei mehrwöchige B-Kader-Trainingslager in Südafrika, von denen der Januar-Einsatz besonders „schnell“ ablief. „Wir haben insgesamt vier wettkampfspezifische Belastungsblöcke von zwei bis drei Tagen absolviert, was teilweise sehr belastend war“, erinnert sich Lukas Abele an die schnellen Laufserien, die bei hochsommerlichen Temperaturen unter anderem 400-Meter-Trainingsläufe von 52 Sekunden beinhalteten.

Zurück in der winterlichen Heimat stand dann wieder die Eingewöhnung an Minusgrade auf dem Programm – und eine Wettkampfserie, die über Gold bei der süddeutschen Hallenmeisterschaft zur erfolgreichen Hallen-DM-Teilnahme führte. Trotz seiner Mittelstrecken-Qualitäten will sich Lukas Abele nicht ausschließlich auf die 800 Meter und 1500 Meter konzentrieren. „Natürlich liegt hier meine Konzentration, immerhin soll im Sommer eine Zeit von weniger als 3:40 Minuten herausspringen. Aber ich werde auch die deutschen Crosslaufmeisterschaften und weitere Vorbereitungsrennen bis zu zehn Kilometer Länge einbauen – da müsste dann auch eine Zeit von 31 bis 32 Minuten möglich sein.“ Und dass der Spitzenläufer für sein Vereinsteam auch bei Kreismeisterschaften teilnimmt, steht außer Frage. So wird er Anfang März auf der Offenbacher Rosenhöhe bei den Waldlauf-Titelkämpfen die Schuhe schnüren und sich unters eher breitensportlich aufgestellte Läufervolk mischen.