Mit Hessenrekord zur WM-Norm

Lisa Oed läuft 5000-Meter-Bestzeit

Leichtathletik. Der Auftritt von Lisa Oed zählte bei der „Langen Laufnacht“ in Karlsruhe zu den Höhepunkten der mit mehreren hundert Teilnehmern aus ganz Deutschland und weiteren Nationen besetzten Veranstaltung. Im Carl-Kaufmann-Stadion lief Oed die 5000 Meter in 16:09,34 Minuten, nachdem sie in den zurückliegenden Wochen mit 16:29 Minuten und 16:27 Minuten bereits die Führung in der deutschen Jahresbestenliste übernommen hatte.

Bei optimalen äußeren Bedingungen war die 19-jährige deutsche Meisterin allerdings vom Start an auf sich alleine gestellt. Während die Frauen-Spitze mit Hanna Klein (SG Schorndorf/15:30,01 Minuten) und Denise Krebs (TSV Bayer Leverkusen/15:30,85 Minuten) die Norm für die Europameisterschaften in Berlin unterbot, stand für Lisa Oed die U20-WM-Norm von 16:26,00 Minuten und der Hessenrekord von Sarah Kistner (16:26,17 Minuten/2016) im Fokus. Wie ein Uhrwerk spulte Oed die zwölfeinhalb Stadionrunden jeweils in knapp unter 78 Sekunden ab, zog ihr gewohnt starkes Finish an und konnte im Ziel die WM-Normerfüllung und den neuen Hessenrekord bejubeln.

Damit führt die SSC-Athletin die nationale Jugendbestenliste nun mit 30 Sekunden Vorsprung auf Josina Papenfuß (TSG Westerstede/16:40,98 Minuten) an und kann sicher für die U20-WM in Tampere/Finnland Mitte vom 10. bis 15.Juli

planen.

Noch nicht ganz so weit in Bezug auf die WM ist ihr Vereinskamerad Julius Hild. Im 3000-Meter-Hindernislauf steckte der Abiturient den schmerzhaften Kontakt mit einem Holzbalken jedoch bravourös weg, biss sich mit blutigem Knie eisern durch und steigerte seinen Hausrekord von 9:30 Minuten auf 9:12,79 Minuten. Damit war er bester Jugendläufer vor dem favorisierten Nick Jäger (TSV Penzberg/9:16,57 Minuten) und dem Wiesbadener Niklas Krämer (Wiesbadener LV/9:27,08 Minuten), obgleich die WM-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) von 9:01,00 Minuten noch außer Reichweite ist.

In der Mittelstrecken-Elite der DLV-Jugend mischt Marius Abele kräftig mit. Seine 3:57,14 Minuten bedeuteten Rang vier und neben seiner bislang schnellsten Freiluft-Zeit auch die sichere Qualifikation zur deutschen Jugendmeisterschaft. Max Grabosch lief in der U18 mit 4:07,03 Minuten auf den dritten Platz, während Julius Martiny bei den Männern mit 4:06,22 Minuten eine persönliche Bestzeit feierte.

„Zurück zu den Wurzeln“, hieß es für Lukas Abele im Südafrika-Trainingslager der vergangenen Wochen, und die Konzentration auf die Basis-Einheiten des SSC Hanau-Rodenbach brachte beim Saisoneinstieg in Karlsruhe doppelten Erfolg. In 1:49,70 Minuten verfehlte er im 800-Meter-Lauf der Männer seine persönliche Bestmarke (1:49,56 Minuten) zwar hauchdünn, ließ aber den mehrfachen deutschen Meister Timo Benitz (LG Nordschwarzwald) deutlich hinter sich und belegte in einem international besetzten Feld als schnellster Deutscher Rang vier.