Knapp an der Sensation vorbeigeschrammt

Lukas Abele läuft auf Rang vier hinter EM-Trio

Bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg hat Lukas Abele die Medaillenränge knapp verfehlt. Der 21-jährige Athlet des SSC Hanau-Rodenbach überraschte im 1500-Meter-Finale der Männer mit Rang vier hinter den drei Europameisterschaftsstartern Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald), Marius Probst (TV Wattenscheid) und Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt).

Schon den Einzug in den Endlauf der besten Zwölf durfte Abele angesichts der hochkarätigen Konkurrenz also als Erfolg verbuchen. Als er am verregneten ersten Veranstaltungstag nach dem offensiv geführten Vorlauf in 3:47,95 Minuten als Finalist feststand, war dem Süddeutschen Meister die Erleichterung anzumerken. „Es war zwar kontrolliert, aber viel schneller hätte ich nicht laufen können“, so Abele, der eingestand, dass der in seinem Lauf vor ihm positionierte letztjährige U23-Europameister Marius Probst (3:46,76 Minuten) wie auch sein hessischer Dauerkonkurrent Marvin Heinrich (Wiesbadener LV/3:47,55 Minuten) selbst mit maximalem Spurteinsatz nicht zu gefährden gewesen wäre. „Ich musste einiges investieren, denn man weiß nie, wer auf der Zielgerade noch angreift – aber das ist ja gut ausgegangen. Jetzt werden die Karten für morgen neu gemischt“, zeigte er sich in der Frankenmetropole dennoch kämpferisch.„Rang acht ist machbar, wenn es richtig gut klappt. Jeder einzelne Läufer hinter mir ist ein Erfolg“, gab er die Zielrichtung vor, die er dann vor mehreren tausend Zuschauern im Max-Morlock-Stadion weit überbot.

Als Abele nach gemächlichen 800 Metern (2:13 Minuten) seine Position ins Mittelfeld verbesserte, zog auch der frühere WM-Fünfte Tesfaye mit und kurz darauf an ihm vorbei. Fast in dessen Schlepptau ging es dann auf die furiose Schlussrunde, die Lukas Abele mit 52,0 Sekunden annähernd so schnell absolvierte wie das EM-Trio und dabei alle anderen Athleten hinter sich ließ. „250 Meter vor dem Ziel dachte ich, ich könnte bis ganz nach vorne laufen. Aber auf der Zielgeraden bin ich doch nicht mehr herangekommen. Nächstes Mal…“, so Abele, dem Bundestrainer Georg Schmidt „ein super Rennen“ attestierte.

Mit 3:54,21 Minuten fehlte nicht mal eine Sekunde auf Timo Benitz (3:53,43 Minuten), Marius Probst (3:53,47 Minuten) und Homiyu Tesfaye (3:53,53 Minuten), während der deutsche Hallenmeister Sebastian Keiner (Erfurt/3:54,78 Minuten), Jamie Williamson (Fürth/3:54,83 Minuten) und Marvin Heinrich (3:55,49 Minuten) hinter ihm blieben. Bereits am Sonntag hat Lukas Abele seinen nächsten DM-Einsatz. Dann startet er gemeinsam mit seinen Teamgefährten vom SSC Hanau-Rodenbach mit Top-ten-Chancen im 3×1000-Meter-Wettbewerb der deutschen Staffelmeisterschaften von Rostock. Die „Vorarbeit“ haben die beiden jugendlichen Mitläufer bestens erledigt. Marius Abele (2:27 Minuten) und Julius Hild (2:31 Minuten) schoben sich im Jugendwettbewerb von Nürnberg gemeinsam mit Karl Wandukwa in 7:40,71 Minuten auf Rang acht der nationalen Jugendbestenliste und verfehlten den 29 Jahre alten Kreisrekord von 7:37,1 Minuten nur knapp.

Die Deutschen Jugendmeisterschaften hat auch Lisa Oed vor Augen. Das 3000-Meter-Hindernisrennen der Frauen wollte sie „genießen“, was ihr als Zehnte in 10:10,05 Minuten nach eigenem Bekunden gelang. Ihr SSC-Vereinskamerad Aaron Bienenfeld hielt sich auf Rang 14 in 14:31,41 Minuten achtbar, zumal er aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten nur wenige Minuten Zeit zum Einlaufen hatte und annähernd einen „Kaltstart“ hinlegen musste. Dennoch ließ er unter anderem den nationalen U23-Vizemeister Lukas Eisele im Spurt hinter sich.