Schnellstes Brüderpaar Deutschlands beeindruckt Bundestrainer
Lukas und Marius Abele vom SSC Hanau-Rodenbach haben im letzten Bahnwettkampf der Saison ein sportliches Feuerwerk gezündet und neue persönliche Bestzeiten über 1500 Meter aufgestellt. Das nun schnellste deutsche Brüderpaar im Mittelstreckenlauf beeindruckte beim ersten BMW-Cloppenburg-Meeting in Trier mit Zeiten von 3:40,85 Minuten und 3:48,62 Minuten sogar den Bundestrainer Georg Schmidt (Wiesbaden).
“Hut ab, sehr stark, ganz tolles Ding”, kommentierte der für die Männer zuständige Coach den Sturmlauf von Lukas Abele. Der 21-jährige Süddeutsche Meister hielt im international besetzten Feld von Beginn an mit. “Bis 1200 Meter empfand ich es als extrem locker”, schilderte Abele seine Renngestaltung, die mit 3:00 Minuten bei dieser Marke tatsächlich fünf Sekunden langsamer ausfiel als geplant, weil die höher eingeschätzten Bussotti (Italien) und Fitzgibbon (Großbritannien) den polnischen Tempomacher ziehen ließen. So war es dann der SSC-Athlet, der eingangs der Schlussrunde die Führung übernahm und anschließend die letzten 300 Meter in 40,5 Sekunden spurtete. Der Lohn: Rang zwei hinter Bussoti (3:40,21 Minuten) und vor Fitzgibbon (3:41,32 Minuten) sowie ein großer Schritt in Richtung des seit 1970 bestehenden Kreisrekordes des früheren Olympiateilnehmers Jürgen May (LG Kreis Hanau/3:39,2 Minuten). Ein weiterer Angriff auf diese Marke ist 2018 mangels Wettkampfangeboten wohl nicht mehr möglich. Das ISTAF in Berlin signalisierte durch den Athletenmanager Kremer: “Gerne würden wir den jungen Athleten fördern, aber wir haben keinen Startplatz mehr frei, da die IAAF nur 15 Athleten zulässt. Wir wünschen Lukas eine gute Weiterentwicklung, und vielleicht kommen wir 2019 früher zusammen.”
Dann stehen auch die U23-Europameisterschaften auf der Wunschliste des schnellen SSC-Mannes, dessen 18-jähriger Bruder Marius in Trier ebenfalls durchstartete. Er steigerte seinen Hausrekord dank einer Tempoverschärfung auf den letzten 500 Metern gar um vier Sekunden auf 3:48,62 Minuten. Die Norm zur U20-WM lag 2018 in Reichweite bei 3:46,50 Minuten, so dass auch Marius Abele für 2019 vom internationalen Einsatz im Trikot des Deutschen Leichtathletik-Verbandes träumen darf. Perspektiven besitzt der vielseitige Athlet dabei zusätzlich auf den Langstrecken. Wenige Tage vor dem Trierer Meeting erzielte er bei seinem 5000-Meter-Start im belgischen Lier mit 14:45,70 Minuten eine weitere hochklassige Zeit.