Lisa Oed dreifache Titelträgerin / Bienenfeld hauchdünn Vizemeister / Seibert Doppelmeister
Leichtathletik. „Sieben auf einen Streich“ – so lautete die Bilanz des SSC Hanau-Rodenbach bei den deutschen Berglaufmeisterschaften am Brocken im Harz. Auf der von Ilsenburg über 11,7 Kilometer und 890 Höhenmeter zum Brockenplateau führenden Strecke gewann der führende deutsche Berglaufverein mit sieben Mal Gold so viele Titel wie nie zuvor in der 30-jährigen Meisterschaftsgeschichte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Hinzu kamen noch vier Mal Silber und drei Mal die Bronzemedaille für die SSC-Athleten, die damit wie schon im Vorjahr den erfolgreichsten Verein bei diesen Titelkämpfen stellten.
An der einmaligen Bilanz hatte U20-Europameisterin Lisa Oed entscheidenden Anteil. Die 19-jährige Jugendfavoritin lief auf den mit bis zu fünf Prozent Steigung eher „flachen“ Abschnitten bis Kilometer sieben kontrolliert an und lag dennoch gemeinsam mit Stefanie Doll (SV Kirchzarten), Schwester des Biathlon-Weltklasse-Athleten Benedikt Doll, auch in der Frauen-Gesamtwertung vorne. Die entschied sie dann auf dem abschließenden 20-prozentigen Steilstück souverän in 58:28 Minuten mit 51 Sekunden Vorsprung auf Doll und annähernd zwei Minuten Vorsprung auf die ehemalige U20-Weltmeisterin Sarah Kistner (MTV Kronberg/1:00:21 Stunden) für sich.
Damit gewann Lisa Oed Gold in der Gesamtwertung und in der Jugend. Hinzu kam Rang eins in der Jugend-Mannschaftswertung mit Angela Schick (7.U20/1:17:08 Stunden) und Nessrin Amerschläger (10.U20/1:19:48 Stunden) vor dem LT Marbach (4:20:43 Stunden) und der zweiten SSC-Mannschaft in der Besetzung Annika Maul, Louisa Fleiner und Hannah Bienenfeld in 4:21:10 Stunden. Medaille Nummer vier für Lisa Oed glänzte silbern, denn mit Tatjana Rauhut (1:14:07 Stunden) und Angela Schick verfehlte der SSC den Frauen-Titel mit 3:29:43 Stunden lediglich um 29 Sekunden.
Matchwinner bei den Männern war Aaron Bienenfeld. Aus seiner zweiten Heimat Berlin angereist, brachte er schnelle Beine, aber keine Höhenmeter mit in den Harz. Dieses Manko kompensierte der 21-Jährige durch eisernen Willen, mit dem er sich am Sieger Maximilian Zeus (LG Regensburg) festbiss. Erst auf den letzten 500 Metern musste er den Regensburger ziehen lassen, wurde schließlich in 51:12 Minuten mit einer Sekunde Rückstand Zweiter und führte das SSC-Männerteam mit Lukas Abele (12./54:52 Minuten) und dem U20-Zweiten Julius Hild (14./55:08 Minuten) in 2:41:12 Stunden zum souveränen Sieg vor der zweiten SSC-Mannschaft mit Marius Abele (15./55:25 Minuten), Thomas Seibert (16./55:40 Minuten) und Jörn Harland (20./57:02 Minuten).
Einen weiteren Doppelsieg feierte die M35 in der Einzelwertung mit Thomas Seibert und Jörn Harland in der M35, die dann mit Ingbert Reinke (10.M35/1:03:42 Stunden) und Stefan Unger (11.M35/1:03:50 Stunden) auch noch Mannschaftsgold gewann.
Top auch die Jugendwertungen durch Julius Hild auf Rang zwei und Marius Abele mit Bronze, so dass gemeinsam mit Max Grabosch (10.U20/1:01:15 Stunden) auch hier der Mannschaftstitel vor der LG Fulda und SSC II. mit Johannes Fleiner (13.U20/1:03:06 Stunden), Evan Habtemichael (16.U20/1:05:32 Stunden) und Karl Wandukwa (18.U20/1:06:13 Stunden) die logische Folge war. Bronze gewann schließlich auch das M50/55-Männerteam mit dem knapp geschlagenen Markus Riefer (4.M50/1:03:32 Stunden), Mathias Schink (11.M50/1:07:36 Stunden) und Frank Seidel (12.M55/1:16:26 Stunden), denen lediglich 42 Sekunden zum Silber des PTSV Rosenheim fehlten.