Bienenfeld und Oed über 5000m erfolgreich
Leichtathletik. Lukas Abele hat bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig seinen bislang größten Erfolg gefeiert. Nach zwei nationalen Titeln in der Jugend U20 (2016) und bei den Junioren U23 (2018) über 1500 Meter schaffte er nun auch bei den Erwachsenen den Durchbruch und erkämpfte sich hinter dem favorisierten Marius Probst (TV Wattenscheid) den ersten DM-Vizetitel seiner Karriere.
Bereits nach dem Vorlauf am Samstag signalisierte Lukas Abele, dass “alles im Lot” sei. “Es war ein kontrolliertes Rennen von vorne. Ich wollte frei laufen und dem Sturzrisiko aus dem Weg gehen”, resümierte er nach langer Führungsarbeit seinen zweiten Platz in 3:48,43 Minuten direkt hinter Vorjahresvizemeister Marc Tortell (Karben/3:48,33 Minuten), dem er im Austrudeln den Vorrang ließ. Marius Probst begnügte sich als Schnellster des zweiten Vorlaufs mit einem harten Spurt auf 4:00,40 Minuten und ließ damit bereits seine taktische Präferenz für das sonntägliche Finale durchblicken.
Und exakt diese Marschroute setzte der frühere U23-Junioren-Europameister dann im Endlauf gewinnbringend ein, als er bei hochsommerlicher Hitze nach langsamem Rennbeginn 600 Meter vor Schluss das Tempo deutlich forcierte, auf den letzten 300 Metern alles klar machte und in 3:52,47 Minuten gewann. Lukas Abele hielt sich währenddessen im Windschatten von Marc Tortell, dem er dann aber auf der Zielgeraden mit einem beeindruckenden Schlussspurt den Schneid abkaufte. “Ich habe lange gewartet, weil ich in der Kurve Schwierigkeiten mit der Fliehkraft bekomme”, erklärte der 1,91-Meter-Athlet des SSC Hanau-Rodenbach, der zuletzt deutliche Fortschritte in der Schnelligkeitsentwicklung vollzogen hatte und diese Fähigkeit in Braunschweig mit beeindruckender Stärke ausspielte. Denn in 3:53,56 Minuten kam er sogar noch etwas näher an Probst heran, während er Marvin Heinrich (LGE Frankfurt/3:54,14 Minuten) und Marc Tortell (3:54,28 Minuten) keine Chance ließ.
“Ich hatte heute genau die richtige Spannung, es hat alles sehr gut geklappt”, freute sich der Abele, der nach seinem Silbercoup in den Folgewochen nun auf Bestzeitenjagd geht. Bereits am Samstag steht für ihn in Dortmund erneut die 1500-Meter-Strecke auf dem Programm, diesmal mit der Zielzeit in Richtung seines Hausrekordes von 3:40 Minuten.
Seine bislang beste Leistung in der Männerklasse zeigte auch Aaron Bienenfeld. Der 5000-Meter-Spezialist, der sich zuletzt mit 13:42 Minuten dem 51 Jahre alten Kreisrekord des Oberrodenbachers Jürgen May (13:33 Minuten/1969) annäherte, schlug sich im Glutofen von Braunschweig beachtlich und erkämpfte sich den fünften Platz. Die Zeit von 14:08,28 Minuten war angesichts der 36-Grad-Hitze nebensächlich, letztlich aber nur sechs Sekunden langsamer als der siegreiche Mohamed Mohumed (Dortmund/14:02,75 Minuten) und zwei Sekunden hinter dem drittplatzierten Florian Orth (Regensburg/14:06,43 Minuten). Rundenlang sorgte Bienenfeld sogar für die Tempogestaltung und zog das Feld damit auseinander. “Ich wollte nicht riskieren, dass mich spurtstarke Läufer mit schwächeren Bestzeiten vielleicht zum Schluss doch noch überspurten und habe deswegen Druck gemacht”, erklärte der 22 Jahre alte SSC`ler seine erfolgreiche Taktik, mit der er sich in der nationalen Männerelite behauptete und richtig feststellte:”Hier sind zwei, drei Hoffnungsträger der Deutschen Leichtathletik ganz vorne gelaufen und ich konnte fast mithalten – damit bin ich absolut zufrieden!”
Mit Platz acht als schnellste Nachwuchsathletin konnte auch Lisa Oed im 5000-Meter-Lauf der Frauen zufrieden sein. Die 21-jährige Juniorin hielt wenige Tage nach der Rückkehr aus dem Höhentrainingslager in Davos eisern durch und lief nach einem gleichmäßigen Rennen mit 16:42,55 Minuten als jüngste Teilnehmerin in die Urkundenränge.