Einen besseren Einstand im SSC Hanau-Rodenbach hätte sich Luis Braukhoff kaum wünschen können. Der 19-jährige Jugendläufer aus Fulda, seit drei Wochen Mitglied der SSC-Leistungsgruppe, nutzte den Dresdner itelligence-Einladungslauf über zehn Kilometer direkt zur Erfüllung der Norm zu den deutschen U20-Langstreckenmeisterschaften, als er mit 33:30 Minuten seine bisherige persönliche Bestzeit deutlich steigerte.
Dabei kompensierte er die schwierigen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und böigem Wind durch seine ausgefeilte Taktik. “Negative splits” lautete das Rezept des früheren U18-Hessenmeisters, der zurückhaltend anging und dann auf jeder der vier Runden durch den Dresdner Schlosspark schneller wurde. “Der Wind hat viel Kraft gekostet, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf, denn es hat sich sehr gut angefühlt, zumal ich immer schneller geworden bin”, lautete seine Einschätzung. Sein Zwillingsbruder Jan Luca Braukhoff legte ebenfalls konsequent zu und freute sich mit 34:10 Minuten über seine bislang schnellste Zeit.
Mit einem Hoffnungsschimmer reist Lisa Oed ins nächste Höhentrainingslager nach Boulder (USA). Die U23-Juniorin nutzte zwei Tage vor ihrem Abflug nach Colorado den Dresdner Zehn-Kilometer-Lauf zu einer Formbestimmung, nachdem sie als Folge gesundheitlicher Probleme die Hallensaison vorzeitig hatte abbrechen müssen. Mit den nun erzielten 35:06 Minuten konnte Oed diese Schwächephase abhaken und sich mit ihrem Mini-Comeback in der nationalen Juniorinnenszene gut positionieren.
Den Blick richtet die Athletin des SSC Hanau-Rodenbach also wieder nach vorne, denn mit den nationalen U23-Titelkämpfen im 10000-Meter-Lauf am 1.Mai, über 5000 Meter und im Hindernislauf im Juni sowie dem Saisonhöhepunkt der U23-Europameisterschaften hält die olympische Saison auch abseits von Tokio reihenweise Hochkaräter bereit. Und dafür hat Lisa Oed jetzt die Voraussetzungen deutlich verbessert, lief sie doch nach überstandener Weisheitszahn-Operation und nachfolgender Erholungsphase die zehn Kilometer fast “aus dem Stand”. Dass es dabei in dem von ihrer Frankfurter Olympiastützpunkt-Trainingspartnerin Katharina Steinruck in 31:59 Minuten gewonnenen Rennen fast ohne Schwächephase zum 13.Platz der Gesamtwertung und Rang drei bei den stark besetzten Juniorinnen reichte, war aller Ehren wert, zumal sie den Großteil der Distanz keinen Windschatten nutzen konnte und im Alleingang unterwegs war. Auch wenn sie nach der Fünf-Kilometer-Zwischenzeit von 17:26 Minuten geringfügig langsamer wurde, scheint bis zu den deutschen 10000-Meter-Meisterschaften die Rückkehr in den Bereich ihrer persönlichen Bestzeit von 34:09 Minuten möglich.