Bad Kohlgrub. Die Deutschen Berglaufmeisterschaften in der Nähe von Oberammergau brachten mit zwei Mal Gold, zwei Mal Silber und drei Mal Bronze ein unerwartet gutes Ergebnis für den SSC Hanau-Rodenbach, der ohne die Nationalkader Aaron Bienenfeld, Julius Hild (USA-Studium) und die EM-Dritte Lisa Oed (Saisonpause) antreten musste. Umso erfreulicher, dass auf den 7,03 Kilometern und 639 Höhenmetern hinauf zum “Vorderen Hörnle” in den einzelnen Wertungsklassen alles bestens lief und mit Jörn Harland als M40-Sieger sowie Nessrin Amerschläger auf Rang drei der weiblichen Jugend U20 die erfolgreichsten beiden SSC-Sportler jeweils drei Medaillen gewinnen konnten.Jörn Harland gelang dabei erstmals in seiner 25-jährigen Karriere eine Podestplatzierung in der Einzelwertung – und dann gleich ganz oben. Für den Offenbacher Berufsschullehrer hatte sich sein vierwöchiger Gebirgsurlaub mit zahlreichen Bergläufen in Osteuropa als optimale Vorbereitung ausgezahlt, denn er schöpfte auf der kräftezehrenden Strecke aus dem Vollen und erklärte im Ziel: “Es hätten ruhig noch einige Kilometer mehr und vor allem technisch anspruchsvollere Passagen sein können!”Er siegte in 35:58 Minuten vor der von Roland Golderer (Gazelle Pforzheim/36:24 Minuten) angeführten Konkurrenz und legte damit den Grundstein für den Mannschafts-Vizetitel der M40/45, den er gemeinsam mit Stefan Unger (10.M45) und Ingbert Reinke (8.M40) hinter der LG Allgäu gewann. Seine Medaillen-Palette mit Gold, Silber und Bronze komplettierte Harland dann mit dem SSC-Hauptklassen-Team. Marius Abele auf Rang 13 des Gesamteinlaufes in 34:28 Minuten und Lukas Abele (30./36:08 Minuten) sicherten sich mit “hauchdünnem” Vorsprung hinter der LG Regensburg und der SG Wenden den dritten Platz unter 37 Männermannschaften. SSC II. mit Evan Habtemichael (39.), Dominik Müller (47.) und Noah Blandamura (50.) folgte auf Rang neun. Ihren bislang größten Erfolg feierte in der weiblichen Jugend U20 Nessrin Amerschläger. Die Hanauer Oberstufenschülerin lief ein taktisch kluges Rennen, arbeitete sich Platz um Platz nach vorne und jubelte im Ziel über Bronze. Dabei fehlten der Hessenmeisterin nach 43:32 Minuten lediglich sechs Sekunden zum Vizetitel. Der Sieg ging an die Odenwälderin Svenja Clemens (40:53 Minuten). “Anfangs hatte ich Arm- und Beinschmerzen, aber dann bin ich immer besser ins Rennen gekommen”, so Amerschläger, die in der Teamwertung mit Lea Blandamura (5./45:50 Minuten) und Constanze Paoli (7./45:54 Minuten) konkurrenzlos die mit Mannschafts-Gold geehrte Nummer eins war. Wie stark das U20-Team unterwegs war, dokumentierte die Frauenwertung: Hier lagen lediglich die PTSV Rosenheim und die SG Wenden vor dem SSC-Nachwuchstrio, das der DLV-Berglaufwart Kurt König für die U20-Europameisterschaft im kommenden Jahr in den Anwärterkreis aufgenommen hat. Gleiches gilt für Noah Blandamura. Der 16-jährige Allrounder, der auch als Triathlet erfolgreich ist, schlug als Sechster der U20 alle Prognosen und verdiente sich durch sein starkes Finisch die überraschende Urkundenplatzierung in der Einzelwertung sowie Mannschaftssilber mit Jan Luca Braukhoff (14.) und dem noch zwei Jahre in der U20 startberechtigten Debütanten Robin Bauer (16.). Hinter Hannover 96, SSC I. und der LG Braunschweig folgten zwei weitere SSC-Jugendteams mit Fynn Becker (18.), Robin Petzold (23.) und Jannik Hümmer (24.) sowie Cedric Eyerkaufer (25.), Luis Braukhoff (26.) und Maximilian Hamburger (27.) – auch dieser mannschaftliche Präsenz zollte Kurt König ein Extra-Lob:”Bei euch aus Hanau-Rodenbach weiß man, dass ihr auch ohne Berge jedes Jahr eine exzellente Mannschaftsarbeit für den Berglauf aufzieht.”