Kein Happy End für Vanessa Mikitenko vom SSC Hanau-Rodenbach bei
den U18-Europameisterschaften der Leichtathleten: Als Achte der
Meldeliste hoffte sie auf eine vordere Platzierung im 3000-Meter-Lauf,
der sich schließlich zum schwierigsten Rennen ihrer Karriere
entwickelte. Entsprechend ihrer Zielsetzung und der besonderen
Anspannung unter der internationalen Konkurrenz ging die von
Bundestrainer Stalf (Frankfurt) trainierte Kaderathletin ihr Rennen
forsch an. Das entwickelte sich zunächst durchaus hoffnungsvoll. Doch
auf der Schlussrunde büßte Mikitenko für das hohe Anfangstempo und den
zu niedrigen Flüssigkeitshaushalt, so dass sie auf der Zielgeraden
dehydriert kollabierte und sich als 13. ins Ziel retten musste. .
Es waren keine schönen Bilder, die die heimischen Fans von Vanessa
Mikitenko bei der Liveübertragung aus Jerusalem übermittelt bekamen.
Zunächst lief es für sie zwar nach Plan, auf die 1000-Meter-Zwischenzeit
von 3:06 Minuten folgte ein weiterer Kilometer in 3:18 Minuten, so dass
die persönliche Bestzeit von 9:41,92 Minuten und ein Top-Acht-Platz im
Bereich des Möglichen lagen. Doch dann machte sich die Kombination aus
schnellem Beginn und mangelndem Trinken am Wettkampftag dramatisch
bemerkbar. Konnte sie die ersten 400 Meter in 73 Sekunden abspulen,
benötigte sie für die vorletzte Runde bereits 84 Sekunden, ehe sie sich
dann auf der Zielgeraden nicht mehr auf den Beinen halten konnte und
stürzte, sich dann wieder aufrappelte und ins Ziel rettete. Die Tortur
der letzten Meter kostete so viel Zeit, dass sie mit 10:18,15 Minuten
den 13.Platz belegte, weit hinter ihrer auf Rang vier platzierten
DLV-Nationalteamgefährtin Franziska Drexler (Passau/9:39,99 Minuten),
mit der sie bis zur Zwei-Kilometer-Marke gemeinsam die Runden abgespult
hatte. Vereinskamerad und Disziplingenosse Tristan Kaufhold
kommentierte:”Sie ist zu schnell angegangen, so wie wir auch. Eher in
Richtung 1500-Meter-Tempo. Und dann war das Rennen einfach um 100 Meter
zu lang.”
“Das ist schon traurig, wie die ganze Reise von Vanessa abgelaufen
ist”, schätzte ihre Mutter Irina Mikitenko die Situation ebenfalls von
Jerusalem aus ein. Dem Anreisechaos mit anulliertem Flug und bis zuletzt
verschollenem Koffer folgte der stressbedingte Fehler der mangelnden
Flüssigkeitsaufnahme am Wettkampftag, so dass die 17-jährige
Gymnasiastin ihre Fähigkeiten nicht wie erhofft zeigen konnte. Dennoch
hat Vanessa Mikitenko ihre bis zur EM so erfolgreich verlaufene Saison
nicht abgehakt. Bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm tritt sie
im 3000-Meter-Lauf an und zählt dabei gemeinsam mit Franziska Drexler
zu den Medaillenkandidatinnen.