An Spannung kaum zu überbieten war der Rennverlauf des dritten Jügesheimer Winterlaufs, den bei den Männern der Franzose Romain Wyndaele (ON Running) und Dirk Busch vom SSC Hanau-Rodenbach vor 225 weiteren Teilnehmern dominierten. Dabei heizte der 43-jährige Rodenbacher seinem 17 Jahre jüngeren Konkurrenten derart ein, dass dieser im Ziel nach 31:35 Minuten sichtlich erschöpft seiner November-Form nachtrauerte. Damals hatte Wyndaele in 29:52 Minuten den Jügesheimer Streckenrekord lediglich um eine Sekunde verfehlt, musste wenige Tage später jedoch wegen einer Knöchelverletzung die Saison unterbrechen. “Ich hätte nicht gedacht, dass der Weg zurück so mühsam sein würde”, kommentierte er seinen 2023er-Auftakt. Zwar vermochte er sich zunächst leichtfüßig zu lösen und bis Kilometer fünf einen Zehn-Sekunden-Vorsprung herauszulaufen, doch als der zweifache deutsche Seniorenmeister und M40-Hessenrekordler Dirk Busch (Bestzeit 30:29 Minuten) aus seinem geplanten Tempodauerlauf einen “echten Wettkampf” machte, zu ihm aufschloss und direkt attackierte, rettete sich Wyndaele in einem puren Kraftakt ins Ziel. Der auf den Mittelstrecken mit Beszeiten über 800 Meter von 1:50 Minuten und 1500 Meter von 3:43 Minuten gelistete angehende Profiläufer aus Wiesbaden wehrte drei Tempovorstöße auf den letzten beiden Kilometern ab und konnte sich auf der Zielgeraden dann auf seine bessere Grundschnelligkeit verlassen. Busch zeigte sich mit seiner Form im Anschluss an einen Skiurlaub ausgesprochen zufrieden und kündigte für die Februar-Auflage augenzwinkernd Revanche an. “Ich weiß ja, dass er schneller ist – aber wir haben jetzt beide noch vier Wochen Vorbereitungszeit, und im Februar laufe ich von Beginn auf Angriff. Mal sehen, was dann wird”, so Busch. Einen großen Sprung nach vorne machte im Zweikampf mit Aidan McSweeney (TSV Schott Mainz/32:25 Minuten) der um 40 Sekunden auf 32:26 Minuten verbesserte Hochheimer Oliver Kreuzburg. Klassensiege für den SSC Hanau-Rodenbach feierten Claudius Pyrlik (M45) in 35:58 Minuten und Markus Riefer (M55) in 37:44 Minuten sowie U16-Hessenmeister Nico Debus in 38:43 Minuten. Bei den Frauen schüttelte Tania Moser (Spiridon Frankfurt) ihre Bad Homburger Konkurrentin Franziska Baist (35:59 Minuten) bei Kilometer vier ab und lief in der Zeit von 35:28 Minuten einen komfortablen 150-Meter-Vorsprung heraus. Vier Wochen nach ihrem sechsten Platz beim Malaga-Marathon in 2:41:18 Stunden zeigte sie sich die 32-jährige Frankfurterin bestens erholt und ist auf dem Weg zum Jügesheimer Seriensieg schwerlich zu gefährden. Platz drei ging an die deutsche W50-Halbmarathonmeisterin Petra Wassiluk (ASC Darmstadt), die mit 37:34 Minuten die Hanauerin U23-Juniorin Nessrin Amerschläger (SSC) trotz ihrer neuen Bestzeit von 37:49 Minuten auf Distanz hielt. Klassensiege feierten Petra Weber (Tria-Team Bruchköbel/W55) in 45:02 Minuten und Marita Hermes vom RLT Rodgau in 61:33 Minuten, Rang zwei in der W45 erkämpfte sich Andrea Kukula von der ausrichtenden JSK Rodgau in 45:16 Minuten.