Leichtathletik. Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach) hat bei der U20-Europameisterschaft das Finale im 3000-Meter-Hindernislauf erreicht. Die 18-jährige SSC-Athletin belegte im italienischen Grossetto den zweiten Vorlaufplatz und zog mit der neuen deutschen Jahresbestzeit von 10:16,32 Minuten direkt in den Endlauf am Samstag ein. Dort hofft sie auf eine vordere Platzierung und eine weitere Steigerung.
“Dass ich so schnell unterwegs war, wusste ich gar nicht”, freute sich die mehrfache deutsche Meisterin und amtierende Berglauf-Europameisterin nach ihrem neuen Hausrekord. “Es ging hier ja vor allem darum, in meinem Vorlauf unter die ersten Fünf zu kommen und damit den direkten Finaleinzug zu schaffen, und so habe ich mich an den anderen Läuferinnen orientiert”, so Oed, die einen kontrollierten Eindruck hinterließ. Technisch stabil am Wassergraben und bei den Hindernisüberquerungen, taktisch versiert und läuferisch ohnehin in Bestform, bestand schon eingangs der Schlussrunde kein Zweifel am Erreichen des Finales der besten 15 europäischen Nachwuchsläuferinnen.
Die Rangliste führt nach den Vorläufen Lili Anna Toth (Ungarn) in 10:09,89 Minuten an, dann folgt bereits Lisa Oed, die ihrerseits Laura DiMarco (10:19,55 Minuten) aus Italien hinter sich ließ. Neben Toth zählt im Finale die Weißrussin Tatsana Shabanava (10:18,69 Minuten) zum engsten Favoritenkreis, gewann sie doch den zweiten Vorlauf, ohne annähernd an die Leistungsgrenze zu gehen. Als zweite Deutsche qualifizierte sich Lisa Vogelgesang (Hildesheim) in 10:27,39 Minuten. Die letztjährige deutsche U18-Meisterin – 2016 noch knapp vor Lisa Oed – erwischte den leichteren Vorlauf und konnte wertvolle Kräfte sparen.
Für Lisa Oed zählt nun in erster Linie die bestmögliche Regeneration, um die Vorbelastung im Endlauf nicht allzu sehr zu spüren. Dazu führte der erste Weg nach dem Vorlauf zunächst ins Kältebecken, um den sommerlichen Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius entgegen zu wirken. “Jetzt freue ich mich aufs Finale. Das hat sich heute super angefühlt, und ich weiß, dass noch mehr geht”, lautete das abschließende Statement der schnellen SSC-Läuferin.