SSC-Neuzugang bei Cross-Europameisterschaft erfolgreich
Leichtathletik. Dominik Müller hat seinen ersten internationalen Einsatz für den Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) mit Bravour gemeistert. Der 18-jährige Wetterauer, der seit Anfang September beim SSC Hanau-Rodenbach trainiert, gewann bei der Crosslauf-Europameisterschaft im niederländischen Tilburg überraschend die Bronzemedaille mit der U20-Mannschaft.
Auch wenn sich Dominik Müller nach eigener Aussage im Feld der knapp 100 Teilnehmer über 6,3 Kilometer auf dem immer wieder durchnässten und aufgeweichten Sand-, Wiesen- und Waldparcours in der Anfangsphase mitreißen ließ und zu schnell anging, konnte er sein Talent ausspielen. So fand er nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer bis auf Rang 50 auf der zweiten Streckenhälfte zurück ins Rennen und arbeitete sich auf den 23.Platz vor. “Es war unglaublich motivierend, hier zu laufen. Besonders die Niederländer haben eine fantastische Stimmung gemacht”, so Müller, der gemeinsam mit Mohamed Mohumend (LGO Dortmund/3.Platz) und Nick Jäger (TSV Penzberg/9.) das beste U20-Mannschaftsergebnis seit Jahren für den DLV erreichte und hinter den Norwegern mit Superstar Jakob Ingebrigtsen und Großbritannien, aber eben noch vor Frankreich und 14 weiteren Nationen Bronze gewann. Bundestrainer Pierre Ayadi blickte prompt in Richtung 2019. “Da können wir sicher erneut international punkten, wenn Dominik seinen Weg macht.”
Müller holte also die Medaille, die seiner Teamkameradin Lisa Oed verwehrt blieb. Als jahresschnellste U20-Hindernisläuferin Europas und Berglauf-Vizeweltmeisterin dem Publikum vorgestellt, fand die SSC-Athletin nie ins 4,3 Kilometer lange Rennen uns musste mit Rang 23 unter 85 Starterinnen Vorlieb nehmen. Ein nach dem zweiten Qualifikationslauf in Darmstadt erlittener schwerer Magen-Darm-Infekt hatte trotz Gesundung so viel Kraft gekostet, dass das realistische Leistungsvermögen unter den Top sechs nicht abgerufen werden konnte. Letztlich führte Lisa Oed als beste Deutsche das weibliche U20-Team auf den achten Platz. Ein schwacher Trost, gewann doch mit der Italienerin Nadia Batocletti eine Athletin, deren 5000-Meter-Bestzeit von 16:15 Minuten nicht an den Hessenrekord von Lisa Oed (16:09 Minuten) heranreicht. „Jetzt erst einmal in Ruhe aufbauen und gut über den Winter kommen“, lautet daher die Devise für Lisa Oed, deren nächster hochkarätiger Wettkampf die Deutsche Crosslaufmeisterschaft Anfang März in Ingolstadt sein wird.
Doppelt knapp ging es für Aaron Bienenfeld in der U23 zu. Auf der 8,3-Kilometer-Distanz erwehrte er sich nach einem anspruchsvollen Tempolauf durch Wind und Regen noch auf der Zielgeraden des heranstürmenden Jannik Seelhöfer (SC Melle/34.), so dass er als 33. in die direkte deutsche Mannschaftswertung kam. Gemeinsam mit Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel/2.) und Markus Görger (LAC Freiburg/13.) entging ihm Teambronze hinter Frankreich (11 Punkte), Großbritannien (30 Punkte) und Spanien (42 Punkte) um sechs Zähler oder umgerechnet zwölf Sekunden. Dennoch kann der 21-Jährige, dessen 10000-Meter-Bestzeit von 29:52 Minuten gleichzeitig nationale U23-Jahresbestzeit ist, mit dem Resultat zufrieden sein, hatte er doch bereits eine kräftezehrende Crosslauf-Saison in seiner Studienheimat USA absolviert.