Lukas Abele und Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) fühlen sich auf internationalem Parkett sichtlich wohl. Während Abele beim World Athletics Indoor Tour-Meeting in Karlsruhe den kenianischen 3000-Meter-Läufer Bethwell Birgen als Tempomacher zur aktuellen Weltjahresbeszeit anzog, lief sein Vereinskamerad Aaron Bienenfeld die 15-Runden-Hallendistanz in seiner Studienheimat USA komplett durch. Dabei landete er mit 8:01,89 Minuten direkt in der erweiterten deutschen Spitze.
Die Indiana University Relays gewann zwar Lokalmatador Kyle Mau in 7:51,90 Minuten, doch dahinter entbrannte ein spannender Zweikampf zwischen Ben Veatch (Indiana) und dem für die Universität von Cincinnati startenden SSC-Athleten, der letztlich knapp geschlagen Dritter wurde. Mit seinen drei Kilometerabschnitten von knapp über 2:40 Minuten verbesserte Aaron Bienenfeld seine persönliche Bestzeit um beachtliche 13 Sekunden, wobei die Schlussrunde in 60 Sekunden die schnellste innerhalb seines Laufs war. Zwei Wochen zuvor hatte der 23-jährige Allrounder, der Deutschland international bereits im Stadion, im Crosslauf und im Berglauf vertreten hatte, bereits einen blendenden Einstieg in die Hallensaison geschafft, als er die Meile über 1609 Meter in 4:07,07 Minuten gelaufen war. “So kann es weitergehen”, kommentierte Bienenfeld damals aus den USA, wo er nun nach den 3000 Metern bei seinem nächsten anstehenden Wettkampf am 13.Februar auf eine neue 5000-Meter-Bestzeit im Bereich von 13:50 Minuten schielt.
Lukas Abele hat zwar sein Rennen in Karlsruhe nicht zuende gebracht, doch das war für den deutschen U23-Meister von 2018 auch so geplant. Der hoch aufgeschossene Mittelstreckler gehörte zur Garde der Pacemaker und debütierte vor mehreren tausend Zuschauern in der ausverkauften Leichtathletik-Arena mit einer taktischen Glanzleistung. “Wie ein Uhrwerk”, so der Eurosport-Kommentator, lief Abele seine sieben 200-Meter-Runden in 30,0 bis 30,8 Sekunden und bestellte damit das Feld für Bethwell Birgen. Der Kenianer hielt die Vorgabe eisern durch und holte sich mit 7:38,50 Minuten die Weltjahresbestzeit für die Hallensaison 2020. “Good job”, hörte Abele nachher vom schnellen Afrikaner, der zukünftig wohl noch des öfteren auf die Schrittmacher-Dienste des SSC-Läufers zurückgreifen wird.