Die gebürtige Niederrodenbacherin Claudia Pusch hat im Februar an einem Marathon der besonderen Art teilgenommen. Sie lief die 42,195 Kilometer durch die Westsahara. Hier der Erlebnisbericht der SSC-Athletin:
Im Oktober letzten Jahres beschloss ich mit einem Kollegen an dem Marathon in der Westsahara teilzunehmen. Der Sonderflug mit den Läufern ging am 22.02.2020 von Madrid nach Algerien. Vom Flughafen wurden wir mit Bussen in das Flüchtlingslager in Smara gefahren. Dort und in weiteren Flüchtlingslagern wohnen die Saharawi seit etwa 40 Jahren. Der Konflikt um das Land, was durch Marokko beansprucht und genutzt wird, ist bis heute nicht gelöst. Wir wurden mit zwei weiteren Deutschen in einer Familie untergebracht. Während der Woche, die wir dort verbringen durften, haben sie sehr gut für uns gesorgt.
Am Faschingsdienstag war um 10 Uhr der Start zum Marathon. Zum Startpunkt wurden wir mit Bussen gebracht, und der Marathon ging durch die Wüste wieder zurück nach Smara, wo sich das Ziel befand. Bis zum Halbmarathon nach 21,1 Kilometern war die Strecke flach und meist ähnlich wie auf normalem Waldboden, ab und zu Stellen mit Sand. Dies war dann mit einer Zwischenzeit von 1:45 Stunden auch der wesentlich schnellere Teil. Zum Glück wurde ich von meinem Kollegen etwas gebremst, da bei ihm die GPS -Uhr wohl etwas genauer ging als bei mir, am Ende hatte meine Uhr ungefähr zwei Kilometer weniger angezeigt. Die zweite Streckenhälfte zeichnete sich durch kleine Sanddünen und einem sandigeren Weg aus, so dass das Tempo schon aufgrund der Streckenbeschaffenheit abnahm. Dazu kam die Hitze, in der Mittagszeit stieg das Thermometer auf 35 Grad. Dementsprechend haben sich die letzten 12 Kilometer angefühlt, die ich aber bis auf kleine Gehpausen laufend hinter mich bringen konnte, so dass ich mit 3:52:30 Stunden als zweite Frau hinter der Schwedin Moa Kjellstrand (3:32:19) die Ziellinie überqueren konnte.
Während der nächsten Tage gab es für die Läufer noch Besichtigungen, den dortigen Nationalfeiertag und zum Abschluss gab es Freitagabend noch eine Fahrt in die Dünen, bevor es dann Samstag wieder in Richtung Flughafen ging. Insgesamt war es eine sehr lohnenswerte Reise, bei der ich viele interessante Erfahrungen gemacht, viele nette, interessante Menschen kennengelernt und einen sehr schönen Lauf hatte.