Aaron Bienenfeld hat in seiner Studienheimat USA beim McCravy Green Invitational der Universität Kentucky die aktuelle deutsche Jahresbestzeit fixiert. Der 23-jährige Spitzenläufer, der sich Ende Dezember mit 28:31 Minuten über zehn Kilometer aus Deutschland verabschiedete, eröffnete nun die Hallensaison mit einem 3000-Meter-Lauf in 8:02,56 Minuten – nicht einmal eine Sekunde über seiner Bestzeit von 8:01,89 Minuten aus dem Vorjahr. Dennoch war der ehrgeizige Langstrecken-Spezialist unzufrieden mit seinem Auftritt, der knapp geschlagen auf Rang drei hinter Ahmed Jaziri (8:01,85 Minuten) und Alex Sandusky (8:02,35 Minuten) endete. “Die zweiten 400 Meter waren mit 68 Sekunden viel zu langsam und deutlich über dem 64-Sekunden-Durchschnitt. Ich muss mich noch besser an das hohe Tempo gewöhnen und weitere schnelle Trainingseinheiten in der Halle absolvieren.” Weitere Chancen dürfte er in den kommenden Wochen bei den nächsten Wettkämpfen erhalten, für die es über die 3000 Meter ein klares Ziel gibt:”Da muss eine 7 ganz vorne stehen – die 8:00 Minuten sollen fallen!”
Mit geballter Faust und Jubelschrei lief hingegen sein Vereins- und Studienkollege Julius Hild ins Ziel. Der U23-Junior, in Jugendzeiten für den SSC Hanau-Rodenbach deutscher U18-Meister, erreichte mit der persönlichen Bestzeit von 8:23,74 Minuten ein neues Leistungsniveau und steigerte sich gleich um zehn Sekunden. Entsprechend zufrieden konstatierte er: “Jetzt ist der Knoten geplatzt!”
Beeindruckend fiel dabei seine Renngestaltung aus. Zwei Kilometerabschnitten von jeweils 2:50 Minuten ließ er den Schlusskilometer in 2:43 Minuten folgen und spurtete auf der Schlussrunde der 287-Meter-Hallenbahn noch an mehreren Konkurrenten vorbei. Während seine in Deutschland verbliebenen Vereinskameraden also derzeit wettkampfmäßig aufgrund mangelnder Rennen in der Coronakrise auf Eis gelegt sind, startet Julius Hild in den USA durch. Wöchentliche Infektionskontrollen und Hygienebestimmungen machen es möglich, was der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) aktuell lediglich für Profi- und Berufssportler sowie Kaderathleten ins Auge gefasst hat, aber kaum im Sinne eines geregelten Wettkampfsports umsetzt.
S.Arndt