Vanessa Mikitenko und Constanze Paoli (SSC Hanau-Rodenbach) sind beim Kadersportfest der LG Karlsruhe über 1500 Meter mit neuen persönlichen Bestzeiten und der Qualifikation zu den deutschen Jugendmeisterschaften durchgestartet. Paoli lieferte mit 4:41,65 Minuten bereits die dritte Normerfüllung für die U20, Mikitenko brachte sich in der U18 mit 4:39,28 Minuten in eine noch bessere Ausgangsposition.
Die 16-jährige Tochter der deutschen Marathon-Rekordhalterin Irina Mikitenko startet erfolgreich auf den Mittelstrecken in die Saison. Als süddeutsche Schülermeisterin und DLV-Vorjahresschnellste über fünf Kilometer bereits hoch dekoriert, feilt sie nun an den Unterdistanz-Qualitäten. Dass sie dabei auf den 1500 Metern mit einer pfeilschnellen Anfangsrunde und der 800-Meter-Zwischenzeit von 2:22 Minuten “hintenraus” einige Sekunden wieder einbüßte, störte die Nationalkaderathletin nicht. “Es war das erste 1500-Meter-Rennen der Saison, und dafür war es gut. Ende Mai möchte ich dann bei der Pfungstädter Laufgala noch einige Sekunden schneller laufen”, resümierte sie nach ihrem erfolgreichen Einsatz.
Hingegen hinterließen Lisa Oed und deren ebenfalls für den SSC Hanau-Rodenbach startende Vereinskameraden Lukas und Marius Abele nach ihren Einsätzen mit Blick auf die anstehenden deutschen Meisterschaften Fragezeichen. Während Bundeskader-Athletin Oed den 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen vorzeitig beendete, blieb Marius Abele im 5000-Meter-Wettbewerb der Männer mit 14:33,76 Minuten deutlich über der angestrebten Zielzeit von 14:25 Minuten. Seinen 1500-Meter-Einstand feierte der amtierende Deutsche Vizemeister Lukas Abele, der in 3:45,58 Minuten ebenfalls Aufholpotenzial offenbarte.
Allerdings ging Lukas Abele mit Vorbelastungen in den Wettkampf gegen Rio-Olympiastarter Homiyu Tesfaye (LG Pfungstadt/3:42,93 Minuten) und den früheren deutschen U23-Meister Jens Mergenthaler (SV Winnenden/3:41,43 Minuten), um die Trainingsphase vor den Deutschen Meisterschaften Anfang Juni in Braunschweig nicht zu unterbrechen. “Da kamen in den letzten zwei Wochen zahlreiche Tempoläufe zusammen, die erst einmal verdaut werden müssen. Außerdem hatte ich im Wettkampf eine kleine Blockade in der Schulter, wodurch ich nicht ganz so aggressiv mitlaufen konnte”, erklärte Lukas Abele, der 500 Meter vor Schluss den Kontakt zu Tesfaye verlor und erst auf der Zielgeraden wieder durchzog.
Lisa Oed mangelte es im 3000-Meter-Hindernislauf ebenfalls am Glück der Tüchtigen. Die Zielsetzung der U23-Europameisterschaftsnorm von 10:10 Minuten konnte sie nur auf dem ersten Kilometer verfolgen, dann wurden die Rundenzeiten deutlich langsamer. “Da ging nichts mehr. Ich habe über den Balken einfach nicht die Beine hochbekommen. Dabei sollte die Form läuferisch ja stimmen”, analysierte die 22-jährige Medizinstudentin. Noch vor zwei Wochen war sie EM-Norm über 10000 Meter gelaufen, nun aber resignierte sie und kam nicht ins Ziel. “Ich überlege, ob es nicht besser ist, eine längere Hindernislauf-Pause einzulegen. Vielleicht konzentriere ich mich nur noch auf die Flachstrecken”, so Oed, die in den zurückliegenden Wochen und Monaten während verschiedener Höhentrainingslager und am Olympiastützpunkt Frankfurt unter der Regie des früheren Bundestrainers Wolfgang Heinig zahlreiche Trainingseinheiten mit der Weltklasse-Hindernisläuferin Gesa Krause absolviert hatte.
S.Arndt