Süddeutsche Meisterschaften in Walldorf ein Riesen-Erfolg
Der SSC Hanau-Rodenbach hat bei den Süddeutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Walldorf/Baden einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen. Neben dem Einzelsieg von Lukas Abele über 800 Meter, dem Vizetitel von Julius Hild in neuer 5000-Meter-Bestzeit von 14:28,59 Minuten und der U20-Toppzeit der viertplatzierten Constanze Paoli (17:37,16 Minuten) überzeugte die SSC-Equipe in den Staffelwettbewerben mit Gold, Bronze, mannschaftlicher Geschlossenheit und bester Stimmung.
Fast schon neidisch blickten die anderen Vereine auf die vier 3×1000-Meter-Staffeln des SSC Hanau-Rodenbach, die damit mehr als die Hälfte der Teilnehmer des Männerwettbewerbs stellten.
Vorneweg die seit Jahren erfolgreiche Standardbesetzung Aaron Bienenfeld, Marius Abele und Lukas Abele, wobei die Abeles direkt aus dem Sommer-Trainingslager in Oberstdorf anreisten.
Den Grundstein zum Erfolg legte zu Beginn Langstrecken-Nationalkader Aaron Bienenfeld, dessen 1000-Meter-Auftakt von 2:25 Minuten der Konkurrenz vom TSV Schott Mainz einen 50-Meter-Rückstand mitgab, den Marius und Lukas Abele auf ihren Abschnitten bis auf 100 Meter vergrößerten. Die dabei erzielten 7:24,16 Minuten unterboten gleichzeitig die bisherige nationale Jahresbestmarke der LG Braunschweig von 7:26,92 Minuten deutlich, und auch die Mainzer Staffel (7:38,33 Minuten) und die auf Rang drei platzierte zweite Auswahl des SSC Hanau-Rodenbach (7:49,16 Minuten) finden sich nun in der erweiterten Spitzengruppe des Deutschen Leichtathletik-Verbandes wieder.
Einen ganz starken Eindruck hinterließ Julius Hild, der die U23-Staffel mit Evan Habtemichael und Dominik Müller zu einem fulminanten Abschluss brachte und von Rang sechs zu Bronze führte und damit Medaille Nummer zwei einheimste.
Gar mit einer deutschen U20-Jahresbestzeit wurden bei ihrem Staffeldebüt Luis Braukhoff, Jan Luca Braukhoff und Jannik Hümmer belohnt. Ihre 8:02,79 Minuten brachten Rang sechs in der Männerkonkurrenz und verdrängten im indirekten Vergleich auf DLV-Ebene die Startgemeinschaft Hildesheim-Bothfeld (8;17,90 Minuten) deutlich auf den zweiten Platz. Den siebten Platz belegte SSC IV mit Philip Ahne, Fabian Sposato und U18-Debütant Robin Bauer in 8:31,02 Minuten.
Wenige Stunden vor seinem Staffeleinsatz hatte Lukas Abele bereits im 800-Meter-Lauf “all out” gehen müssen. Obwohl er nach stundenlanger Anreise und den Vorbelastungen des Trainingslagers “müde Beine” hatte, übernahm er vom Start weg die Führung. Auf der Zielgeraden konterte er dann sogar den Angriff des mitfavorisierten Omar Jammeh (MTG Mannheim), der kurzzeitig innen vorbeigeschlüpft war, sich zuletzt aber der eigenen Laktatlast und dem gesteigerten Endspurt Abeles knapp geschlagen geben musste. Mit 1:53,23 Minuten zu 1:53,31 Minuten erlebten die Zuschauer eines der spannendsten Rennen der zweitägigen Veranstaltung, die mit dem sonntäglichen 1500-Meter-Wettkampf den dritten Einsatz für Lukas Abele bereithielt.
Hier verließen den SSC-Athleten dann im Dreikampf mit Jens Mergenthaler (Winnenden/3:48,63 Minuten) und Marc Tortell (Karben/3:48,73 Minuten) zwar zum Schluss die Kräfte, doch die Bronzemedaille war ebenso aller Ehren wert wie der vierte Platz von Marius Abele, der sich auf 3:52,58 Minuten steigerte. “Es lief heute besser als gestern. Die Beine waren auf jeden Fall lockerer und vom Trainingslager besser erholt”, stellten beide übereinstimmend fest.
Gut lief es auch für Julius Hild. Lediglich drei Tage nach seinem neuen 1500-Meter-Hausrekord von 3:49,34 Minuten in Pfungstadt ließ er nun die 5000-Meter-Bestzeit von 14:28,59 Minuten folgen. Dabei war er bis zur Schlussrunde auf sich alleine gestellt, machte eisern die Führungs- und Tempoarbeit, ehe der hohe Favorit Jens Mergenthaler vorbeizog und in 14:25,38 Minuten gewann. Mit dem Süddeutschen Silber holte sich Julius Hild bereits die zweite Medaille nach DM-Bronze im U23-Hindernislauf und bewies seine ausgezeichnete Grundlagenausdauer, die er sich seit Beginn des Jahres mit Wochenumfängen von 130 Laufkilometern angeeignet hat.
Zu überraschen wusste Fabian Sposato wenige Tage nach seiner Covid-19-Impfung. Lockeren Schrittes absolvierte er die zwölfeinhalb Stadionrunden und blieb mit 15:22,27 Minuten und seiner zweitschnellsten Zeit überhaupt deutlich unter seinen Zielvorstellungen. Verdienter Lohn war Rang sechs. Dominik Müller belegte in 15:49,28 Minuten den neunten Platz.
Für Constanze Paoli stand der 5000-Meter-Lauf zunächst unter ungünstigen Zeichen. Einer sehr unruhigen Nacht folgten Wadenprobleme beim Einlaufen, doch mit der mentalen Lockerheit („ich wollte einfach mitlaufen und schauen, wie weit ich komme“) setzte sich die ausgezeichnete Form der Jugend-DM-Dritten durch. Ihr Schlusskilometer von 3:27 Minuten brachte ihr die neue Bestzeit von 17:37,16 Minuten und Rang vier bei den Frauen ein. Mona Winter lief mit 18:57,85 Minuten auf den zwölften Platz.
Die beiden Frauen wagten zum Abschluss ein besonderes Experiment. Gemeinsam mit Philip Ahne und dem bereits zum dritten Mal an diesem Tag eingesetzten Julius Hild starteten sie im 4×400-Meter-Mixed-Staffellauf, den sie als Sechste in 3:58,06 Minuten bemerkenswert flott absolvierten und für ein weiteres Stimmungshighlight der SSC-Gemeinschaft auf der Laufbahn sorgten.
S.Arndt, Pressewart