Schönau am Königssee. Das gab es selbst in der erfolgsträchtigen
Vereinsgeschichte des SSC Hanau-Rodenbach noch nicht: An nunmehr drei
aufeinanderfolgenden Wochenenden kehrten die Lauf-Asse mit nationalen
Titelgewinnen von deutschen Meisterschaften zurück. Nach den vergoldeten
Einsätzen in Saarbrücken (Straßenlauf) und Ulm (Halbmarathon) stand am
Jenner im Berchtesgadener Land zum Abschluss des Meisterschafts-Triples
eine ungewohnte Härteprüfung auf dem Programm, mussten die 153
Teilnehmer der Berglauf-DM doch 8,4 Kilometer und 1190 Höhenmeter im
alpinen Gelände bewältigen. Matchwinner für den SSC war Philipp
Stuckhardt, der als Siebter der Einzelwertung die Männermannschaft mit
Marius Abele und dem U20-Vierten Tristan Kaufhold zu Teamgold führte.
Damit kam der schnellste Landwirt Deutschlands seinem Traum von der
Berglauf-Weltmeisterschaftsteilnahme 2023 in Innsbruck ein großes Stück
näher. Denn obwohl er in 51:10 Minuten doch recht deutlich hinter dem
in Front liegenden Führungstrio um Gesamtsieger Julius Ott (TSG
Weinheim/47:24 Minuten), U20-Europameister Lukas Ehrle (LG
Brandenkopf/47:42 Minuten) und Benedikt Hoffmann (TSG Heilbronn/47:42
Minuten) lag, hinterließ er einen starken Eindruck. “Das Tempo hätte ich
noch länger durchgehalten. Wahrscheinlich hatte ich doch zu großen
Respekt und dann ja auch ein bisschen Pech”, zog der schnellste Hesse
sein Fazit, das einen Umweg direkt vor dem Einstieg in die Serpentinen
der Endphase beinhaltete. “Da bin ich kurzzeitig falsch abgebogen. Und
als ich den Irrtum bemerkt habe und zurücklief, lag ich schon hinter der
Gruppe um Platz zwölf zurück”, erklärte Stuckhardt. Somit musste er
sich auch wieder an Marius Abele (11./51:49 Minuten) vorbeikämpfen, der
ebenfalls alles gab, um in der Zeitaddition mit 2:39:01 Stunden
gemeinsam mit dem erst 16-jährigen Tristan Kaufhold (25./56:02 Minuten)
die deutsche Mannschaftsmeisterschaft knapp vor dem PTSV Rosenheim
(2:39:42 Stunden) und deutlich vor der TSG Heilbronn (2:46:11 Stunden)
zu holen.
Mangels derart steilen Geländes mit bis zu 30-prozentiger Steigung
hatte sich für den weiblichen Nachwuchs des SSC in der Woche zuvor der
Ausflug in den Taunus zur “Feldberg-Nordwand” gelohnt. Maja Severloh
zeigte als Zweite hinter der U20-WM-Teilnehmerin Julia Rath (LAC Quelle
Fürth / 1:06.10 Stunden) mit 1:08:24 Stunden ein überraschend silbernes
Berglauf-Debüt und stand neben Bronzegewinnerin Lea Blandamura
(3.Platz/1:10:30 Stunden) auf dem Podest der U20. Gemeinsam mit Nessrin
Amerschläger, die auf Rang 16 der Frauen in 1:08:16 Stunden schnellste
SSC-Athletin war, jubelten die beiden U20-Athletinnen über Platz drei in
der Frauen-Mannschaftswertung.
Konkurrenzlos in Front lag das männliche U20-Team mit Tristan
Kaufhold, Noah Blandamura (7.Platz/58:53 Minuten) und Fynn Becker
(8.Platz/58:53 Minuten), während das Senioren-Team um den M55-Fünften
Markus Riefer (1:06:49 Stunden) mit Habtemichael Abyisolom (1:11:04
Stunden) und Sahin Duygun (1:12:23 Stunden) den dritten Platz belegte.