Turin. Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) hat die 2022er-Saison mit einer starken Leistung in seinem letzten diesjährigen Wettkampf bei der Crosslauf-Europameisterschaft abgeschlossen. Der 25-jährige Offenbacher erkämpfte sich auf der Männer-Langstrecke über 10,3 Kilometer unter 82 Teilnehmern den 16.Platz und erfüllte damit seine anspruchsvolle Zielsetzung einer Top-20-Platzierung. Zwischenzeitlich durften die deutschen Männer sogar von einer Mannschaftsmedaille träumen, lagen sie doch kurz vor Streckenhälfte auf Rang drei der Teamwertung. Zu diesem Zeitpunkt sah es ganz nach einer Überraschung aus, denn sowohl der deutsche Vizemeister Filimon Abraham (LG Regensburg/5.Platz) als auch der dreifache nationale Crossmeister Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel/6.Platz) mischten in der Spitzengruppe mit, während sich Aaron Bienenfeld um Rang 20 stabilisierte. Doch während Abraham und Bienenfeld auf dem anspruchsvollen Rundkurs mit langgezogenem Anstieg inclusive “giftiger Rampen” und dem nachfolgenden Gefälle mit Sturzpotenzial durch die zunehmend matschigen Kurven ihr Tempo hielten, erlebte ausgerechnet der deutsche Meister Fitwi einen Einbruch. Platz 15 hätte noch zu Mannschaftsbronze gereicht, doch im Ziel belegte er nach 30:46 Minuten mit 1:13 Minuten Rückstand auf den überlegenen Sieger Jakob Ingebrigtsen (Norwegen/29:33 Minuten) den 26.Platz. Bitter für das DLV-Team mit Filimon Abraham (29:49 Minuten) und Aaron Bienenfeld (30:25 Minuten), denn letztlich waren nicht nur Frankreich (24 Punkte) und Italien (25) besser, sondern es zogen auch noch Spanien (36), Belgien (36), Norwegen (45) und Großbritannien (46) vorbei, ehe der Deutsche Leichtathletik-Verband mit 47 Zählern in die Wertung kam. Und dennoch überwiegte bei Aaron Bienenfeld eindeutig die Freude über seine eigene Leistung. Bei seiner zweiten diesjährigen Europameisterschaftsteilnahme nach dem 5000-Meter-Lauf von München (20.Platz) lief es für den vielseitigen Langstreckler von Anfang an gut. In der ersten von sechs Runden ordnete er sich im vorderen Mittelfeld ein, kontrollierte sein Tempo und setzte nicht nur während der Bergaufpassagen Akzente. Beim “Knackpunkt” der Langstrecke während der fünften und sechsten Runde arbeitete er sich weiter nach vorne auf den 16.Platz, den er mit einem starken Finisch behauptete. Nach einigen “lockeren Tagen” in Offenbach wird Aaron Bienenfeld noch vor Weihnachten wieder in seine Wahlheimat USA zurückkehren. “Ich will vor Ort sein, wenn ich mich um einen Vertrag in einem Profiteam bemühe”, erklärte Bienenfeld, der darauf hofft, mit seinen immer stärkeren Leistungen im professionellen Bereich aufgenommen zu werden.