SSC-Athlet führt DLV-Team zu Cross-EM-Bronze
Als bester deutscher U23-Junior hat Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) bei der Crosslauf-Europameisterschaft in Lissabon zur Bronzemedaille geführt. Der 22-jährige Student überzeugte auf dem anspruchsvollen 8,2-Kilometer-Parcours durch taktische Finesse und läuferische Klasse, mit der er als 14. unter 85 Startern sein persönliches Traumergebnis sicherte.
Während Mannschaftskollege Mohamed Mohumed (Dortmund) durch allzu forsches Anfangstempo in der Verfolgung der Spitzengruppe das DLV-Medaillenprojekt fast gefährdet hätte, behielten die erfahrenen Allrounder Aaron Bienenfeld und Markus Görger (Freiburg) die Nerven. Kontrolliert beginnend, arbeiteten sie sich immer weiter nach vorne, was Bienenfeld von Platz 35 nach der Einführungsrunde am erfolgreichsten aus DLV-Sicht umsetzte und in 25:02 Minuten den Zielspurt direkt vor Görger (25:03 Minuten) und Mohumed (25:04 Minuten) für sich entschied.
Schließlich fehlten lediglich sechs Sekunden zur Top-acht-Platzierung und zwölf Sekunden zu Platz vier. Das Podium war mit Jimmy Gressier (Frankreich/24:17 Minuten), Elzan Bibic (Kroatien/24:25 Minuten) und dem Spanier Oukhelfen (24:34 Minuten) zwar außer Reichweite, doch die Teammedaille hinter Frankreich und Italien war der bislang größte Erfolg von Aaron Bienenfeld.
„Ich bin super zufrieden, die Bronzemedaille für die Mannschaft ist klasse. Das ist wie ein Traum. Die Strecke war hart, aber ich bin es vom Berglauf gewohnt und ich laufe in den USA auch viele hügelige Strecken, daher war es für mich keine so große Umstellung. Nach 5,1 Kilometern war ich in den Top 20, das wollte ich. Dann sind an den Hügeln viele eingebrochen und ich konnte einige Läufer einsammeln”, kommentierte Bienenfeld den vierten internationalen Einsatz seiner Karriere, die ihren Ursprung in der Rhein-Main-Volkslaufszene hatte und nun zur einzigen deutschen Medaille der diesjährigen Cross-EM beitrug.
Ein echter Allrounder ist auch Dominik Müller, der in Lissabon ebenfalls bis zum Umfallen kämpfte, aber nach mehreren krankheitsbedingten Trainingsausfällen nicht aus dem Vollen schöpfen konnte. 6,2 hügelige Kilometer brachten den deutschen U20-Crossmeister früh ans Limit, und so war Rang 45 unter 106 Teilnehmern als drittbester Deutscher der zehntplatzierten DLV-Mannschaft ein Erfolg. “Die Strecke hat mir gelegen. Besonders bergauf habe ich Boden gutgemacht. Allerdings bin ich wohl etwas zu schnell angegangen”, so Müller, für den nun mit der neuen Saison der Übergang in die U23 und Männerklasse folgt. Dort steht wiederum die Langstrecke im Fokus des Ausdauertalents, das deutliche Trainingssteigerungen angekündigt hat, um das Ziel “Cross-EM-Teilnahme 2020” zu erreichen.
Seit 2013 waren nun in sechs der sieben Jahre Athleten des SSC Hanau-Rodenbach bei den Crosslauf-Europameisterschaften vertreten, wobei es insgesamt drei Mannschaftsmedaillen für Lisa Oed (2016/U20-Silber), Dominik Müller(2018/U20-Bronze) und Aaron Bienenfeld (2019/U23-Bronze) gab. Außerdem startete Kidane Tewolde 2013 und 2014 im Nationalteam.