Beim ADAC-Hannover-Marathon und dem gleichzeitig stattfindenden R5K-Laufcup des Deutschen Leichtathletik-Verbandes und der German Road Races haben Tristan Kaufhold und Fabian Sposato (SSC Hanau-Rodenbach) das Optimum ausgeschöpft. Während sich der deutsche Jugendmeister und U18-EM-Starter Tristan Kaufhold am Samstag im strömenden Regen und bei böigem Wind gegen starke Konkurrenz souverän den Fünf-Kilometer-Sieg der U20 holte, nutzte Fabian Sposato tags darauf die wesentlich besseren Bedingungen zu einer bemerkenswerten Steigerung seiner Marathonbestzeit um mehr als 20 Minuten auf 2:31:39 Stunden. 2019 hatte der SSC-Langstreckler in Frankfurt die 42,195 Kilometer in 2:52:38 Stunden bewältigt, nun also eine kräftige Schippe draufgelegt. Garant für den Erfolg war die ebenso akribische wie störungsfreie Vorbereitung während des Winters, in deren Verlauf er Trainingsumfänge von bis zu 160 Kilometern pro Woche absolvieren konnte und gezielte Härtetests einstreute. So wie Anfang März bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften auf der Offenbacher Rosenhöhe, wo er zwischen den Titelgewinnen auf der Mittelstrecke am Morgen und der Langstrecke am Mittag noch flugs 15 Kilometer Trainingspensum einfügte, um im Tagesverlauf 38 Kilometer zu addieren. Derart vorbereitet gelang Sposato in Hannover das Kunststück des “negativen Splits”, also der schneller gelaufenen zweiten Streckenhälfte. Lag er bei der Halbmarathon-Zwischenzeit mit 1:16:14 Stunden bereits deutlich auf Bestzeitenkurs, vermochte sich der 27-Jährige dann sogar noch zu steigern. “Ich bin in einer kleinen Gruppe gelaufen, die aber etwas langsamer wurde. Da habe ich dann einfach das Risiko in Kauf genommen und den Alleingang gewählt”, erklärte Fabian Sposato. Auch wenn er bei Kilometer 37 und 38 eine kleine Schwächephase überbrücken musste, hielt er bestens durch, rannte die letzten beiden Kilometer nochmals deutlich schneller und belegte in dem vom deutschen Rekordhalter Amanal Petros (Berlin/2:07:02 Stunden) gewonnenen Rennen den 23.Platz. “Ich konnte noch einige Läufer einholen. Das war für die Motivation bestens und half über die schwereren Kilometer”, freute sich der SSC-Athlet nach seinem unerwarteten Coup, mit dem er nun zu den schnellsten hessischen Läufern der noch jungen Saison zählt. Die unangefochtene Nummer eins in seiner Klasse ist aktuell Tristan Kaufhold. Der Großkrotzenburger des Jahrgangs 2006 dominiert die nationale U18 und hat derzeit sogar die U20 im Griff. Dies stellte der mit mehreren deutschen Bestleistungen über fünf und zehn Kilometer angereiste Nachwuchsathlet in Hannover auf der Fünf-Kilometer-Strecke unter Beweis, als er sich nach 14:56,17 Minuten im Spurt vor Viktor Plümacher (Dortmund/14:59,52 Minuten) und Jonas Kulgemeyer (Osnabrück/15:08,68 Minuten) durchsetzte. Dass U23-Junior Julian Gering in 14:55,98 Minuten einen Hauch vor ihm ins Ziel spurtete, störte kaum. “Es war durch den böigen Wind und die nasse Strecke mit den engen Kurven anstrengender als sonst. Das hat einige Sekunden gekostet, aber der Schlusskilometer war nochmal richtig schnell. Zumal Viktor zwischenzeitlich angetreten war und etwa 15 Meter Vorsprung hatte, die wir dann aber direkt zugelaufen sind”, so Kaufhold, der gleich zum Auftakt der aus vier Wettbewerben bestehenden R5K-Serie einen wichtigen Schritt in Richtung Gesamtsieg mit lukrativen Preisen und DLV-Trainingslagerteilnahme gemacht hat. os