SSC-Weihnachtsfeier mit Europameisterin und Drehorgel
Leichtathletik. Bei der Weihnachtsfeier und Jahresabschlussehrung des SSC Hanau-Rodenbach präsentierte der Vorstand eine beeindruckende Bilanz. Im Rückblick auf die Saison 2017 ragte Lisa Oed heraus, die vier deutsche Jugendtitel und zwei U20-Europameisterschaften gewinnen konnte. SSC-Sportler des Jahres wurden weiterhin der vierfache deutsche U20-Vizemeister Julius Hild, die Nationalteam-Ultramarathonläuferin Simone Stöppler und der deutsche U23-Vizemeister Aaron Bienenfeld. Für weihnachtliche Stimmung sorgte Drehorgelspieler Helmut Kreiß, der für seinen 75.Geburtstag in 2018 den 101.Marathonlauf ankündigte.
„2017 war ein ganz besonderes Jahr“, erklärte der Erste Vorsitzende Sascha Arndt vor mehr als 50 Sportlern und Gästen im Rodenbacher Bürgerhaus. Entscheidenden Anteil daran hatte Lisa Oed. Die Biochemie-Studentin konnte im Dezember 2016 bereits als Mannschaft-Vize-Europameisterin im Crosslauf auf Sardinien ihren bis dato größten internationalen Erfolg feiern und legte im ersten U20-Jahr dann richtig los. Den deutschen Meisterschaften in der Halle über 3000 Meter und im Crosslauf ließ sie innerhalb von zwei Wochen den Berglauf-EM-Titel und dann auch noch den 3000-Meter-Hindernistitel in 10:00,79 Minuten folgen, womit sie die erfolgreichste SSC-Athletin in der 42-jährigen Vereinsgeschichte wurde. Weiteres Edelmetall bei der Cross-EM im Dezember 2017 verhinderte eine Erkrankung, doch die Ehrengabe des Vereins konnte Lisa Oed entgegen nehmen.
Eine unerwartete Leistungsentwicklung nahm auch Aaron Bienenfeld, der zum Saisonauftakt die hessischen Hallenmeisterschaften gewann, dann noch im Crosslauf und über 5000 Meter (14:20,73 Minuten) Schnellster des Landesverbandes war und auf nationaler Ebene mit Rang zwei im Halbmarathonlauf (1:08:19 Stunden), zwei Mal Bronze über 5000 Meter und im Crosslauf sowie Rang vier im 10000-Meter-Lauf (30:20,62 Minuten) der leistungsstärkste deutsche Langstreckenläufer des Jahrgangs 1997 war. Seinen ersten internationalen Einsatz feierte er als jüngster DLV-Vertreter bei den Berglauf-Europameisterschaften der Männer im slowenischen Kamnik.
Dort war auch Julius Hild am Start, der in der Jugend U20 den 19.Platz belegte. Gleich vier Mal Silber holte der 18-jährige Niederrodenbacher im Laufe seiner U20-Saison im Crosslauf, im 10000-Meter-Lauf, im 2000-Meter-Hindernislauf und im Berglauf. Simone Stöppler zählte auch 2017 zum Nationalkaderkreis im Ultramarathonlauf. Die 53-jährige Rekord-Nationale, immerhin bei 25 Welt- und Europameisterschaften für den Deutschen Leichtathletik-Verband eingesetzt, erzielte über 50 Kilometer mit 4:16:50 Stunden ihre beste Saisonleistung.
Vor den Ehrungen der SSC-Sportler des Jahres stand erstmals eine Auswahl verdienter Helfer und Kampfrichter im Mittelpunkt. „Stellvertretend für alle, die im SSC durch ihren unermüdlichen Einsatz bei Veranstaltungen, in der Vereins-Organisation oder als Fahrdienste für unsere Sportler dafür sorgen, dass es `rund` läuft, zeichnen wir hier auch diejenigen aus, die eher im Hintergrund wirken“, bedankte sich Arndt bei Ernst Herbert, Jürgen Fromm, Winfried Weiß, Helmut Kreiß, Gisela Fromm, Hilke Bertschy-Abele, Anja Zorn und Anja Oed, Geschäftsführerin Sigrid Arndt und den Trainer Sara Lisa Zorn, Michael Abele und Mohamed Gassem.
Sportlich hatte die im SSC praktizierte mannschaftlichen Geschlossenheit gleich mehrere deutsche Titel zur Folge. So gewannen die Männer bei der Berglaufmeisterschaft in der Teamwertung mit Aaron Bienenfeld, Thomas Seibert und Jörn Harland ebenso wie das U20-Trio Julius Hild, Philip Ahne und Marius Abele Gold. Die U18 mit Marius Abele, Sasha Müller, Thomas Ott und Karl Wandukwa war jeweils die Nummer eins bei deutschen, süddeutschen und hessischen Meisterschaften, die Senioren-Mannschaften mit Stefan Hinze, Markus Riefer, Frank Seidel, Mathias Schink und Jörg Flohr (M50) sowie Thomas Seibert, Jörn Harland, Ingbert Reinke und Stefan Unger (M35) waren im Berglauf und Staffellauf nicht zu schlagen. In die „Mittelstrecken-Bundesliga“ stieg die 3×1000-Meter-Juniorenstaffel mit Lukas Abele, Aaron Bienenfeld und Philip Ahne auf Rang acht der Männermeisterschaften in 7:26 Minuten auf.
Der erfolgreichste Einzelsportler nach Aaron Bienenfeld war Lukas Abele, dessen Bestzeiten von 1:49,56 Minuten (800 Meter) und 3:44,06 Minuten (1500 Meter) gemeinsam mit zwei süddeutschen Titeln die Aufnahme in den Männer-Nationalkader zur Folge hatten. Spitzenzeiten steuerte auch Solomon Merne Eshete bei. Der Hanauer lief zehn Kilometer in 29:46 Minuten und den Halbmarathon in 1:07:10 Stunden.