Vanessa Mikitenko in nationaler Spitze

15-jährige SSC-Athletin deutsche Nummer zwei

Fünf Starts, vier Bestzeiten – das war die Ausbeute des SSC Hanau-Rodenbach beim Jump`n Run-Sportfest im Dortmunder Stadion “Rote Erde”. Herausragend dabei neben dem deutschen 1500-Meter-Vizemeister Lukas Abele mit dessen Steigerung auf 3:40,77 Minuten U16-Athletin Vanessa Mikitenko, die im 3000-Meter-Lauf mit 10:08,32 Minuten debütierte und dabei auf Anhieb den zweiten Platz in der deutschen Jahresbestenliste einnahm.
Lediglich Anna Lütjen (MTV Soltau/10:06,03 Minuten) war vor Monatsfrist an gleicher Stelle schneller unterwegs, doch das störte Vanessa Mikitenko und ihre als Trainerin fungierende Mutter Irina, seit 2008 deutsche Marathonrekordhalterin (2:19:19 Stunden), wenig. Von Beginn an gemeinsam mit der ein Jahr älteren U18-Vereins- und Trainingskameradin Johanna Uherek gleichmäßig flott unterwegs, mobilisierte sie 600 Meter vor dem Ziel trotz hoher Luftfeuchtigkeit noch Reserven und machte den Erfolg perfekt. Ärgerlich allenfalls, dass die deutschen U16-Meisterschaften in dieser Saison dem Corona-Geschehen zum Opfer fallen und Vanessa Mikitenko für nationale Medaillen auf die U18 und die Saison 2021 hoffen muss. Johanna Uhereks Jugendmeisterschaften finden hingegen Anfang September in Heilbronn statt, wo sie nach ihrer deutlichen Verbesserung von 10:17,59 Minuten auf 10:08,73 Minuten nun zu den Top acht der Meldeliste zählt. Ein großes Lob erhielt das Duo vom Nachwuchs-Bundestrainer Georg Lehrer, der ein “tolles Rennen” attestierte.
Knapp vorbei ist auch daneben – das war die erste Reaktion von Julius Hild nach seiner 5000-Meter-Tempojagd, die ihn in 15:02,46 Minuten knapp an die 15:00-Minuten-Schallmauer führte. Trotz schneller Schlussrunde haderte der 21-jährige Psychologie-Student mit den Umständen:”Die gewitterbedingte Verschiebung des Starst auf kurz vor Mitternacht hat Kraft gekostet. Da war heute mehr drin!” Dennoch stand schließlich ein neuer Hausrekord in der Liste, ganze 13 Sekunden schneller als zuvor.
Mehr drin gewesen wäre auch für Lukas Abele. Doch zunächst war nach seinem 1500-Meter-Lauf klar: “Neue Bestzeit – und die 3:39 Minuten habe ich auf jeden Fall drin!” Verfehlt hat der SSC-Mittelstreckler sie diesmal in einer ruppigen Startphase, in der er fast komplett abstoppen musste, um im Gedränge nicht zu stürzen. Einen weiteren “Haker” musste er auf den letzten 200 Metern verkraften. “Da habe ich mich noch gut gefühlt, bin aber erneut aus dem Tritt gekommen. Das kostet Zeit.” So blieben 3:40,77 Minuten und aus nationaler Sicht erneut Rang zwei hinter dem amtierenden deutschen Meister Marius Probst (Wattenscheid/3:38,60 Minuten) aber noch vor Hallenmeister Maximilian Thorwirth (Düsseldorf/3:40,91 Minuten). Den nächsten Angriff startet Abele nun am 25.August in Wiesbaden, bei dem sich dann auch der diesmal als Pacemaker bis 1000 Meter (2:27 Minuten) eingesetzte Aaron Bienenfeld an einer neuen Bestmarke versuchen wird.
Lisa Oed sich mit ihrem 2000-Meter-Hindernislauf in 6:42,02 Minuten zufrieden. “Mehr habe ich nicht erwartet. Ich benötige immer zwei, drei Rennen, um reinzukommen – das wird schon”, erklärte die im Trainingsgespann mit Gesa Krause vorbereitete Langstrecklerin.